Extrem seltenes Dendrobium in Blüte – Dendrobium butchcamposii

Wenn man ein Orchideenmagazin herausgibt, dann gibt es immer wieder einmal die Gelegenheit wirklich neue Orchideen zu veröffentlichen und sie wenigstens im Bild zu sehen. Ganz oft ist es aber so, dass diese Pflanzen niemals im Handel auftauchen. Das ist besonders dann der Fall wenn die Pflanzen irgendwo auf der Welt beschrieben werden. Im Falle des jetzt blühenden Dendrobium war das auch so.

Dendrobium butchcamposii

Die Pflanze wurde am 22. Juli 2016 online veröffentlicht. Sie stammt von der Insel Mindanao. Zufällig habe ich bei der Firma Schwerter Orchideenzucht offenbar eine Nachzucht davon gefunden. Sie hat grasartige verzweigte Blätter und an der Basis eine kurze verdickte Stelle. Die Blüten sind echt spektakulär, jetzt hat sie das erste Mal geblüht. Sie steht bzw. hängt im kleinen Topf sehr hell. Sie hat sogar Neutriebe. Ich kultiviere sie in einem Mineralsubstrat mit Torfstückchen. Da ist die Wasserversorgung schwierig, aber dieses Substrat verhindert das Ausfaulen. Die Veröffentlichung finden Sie auf der Seite vom VDOF unter Neubeschreibungen.

Bulbophyllum guttulatum und Dendrobium hookerianum

Bulbophyllumpflanzen sind neben Dendrobium eine weitere Gattung, die sich in größerer Stückzahl in meiner Sammlung befindet. Nicht immer klappt es sie regelmäßig zum Blühen zu bringen. Das jetzt wieder blühende Bulbophyllum guttulatum ist ein Kandidat der regelmäßig blüht. Die Pflanze wird aufgebunden kultiviert. Leider ist die noch immer eintriebig, bedeutet sie hat wieder einmal eine Blütenrispe. Ich schaffe es einfach nicht sie zu einem mehrtriebigen Exemplar zu kultivieren.

Dendrobium hookerianum ist eine der gelbblühenden Dendrobien, die im Herbst blühen. Ich habe sie seit jetzt drei Jahren, sie wächst aufgebunden auf einem Tonstück, wird regelmäßig gedüngt und hat bei mir ca. 50 cm lange Triebe. An den Vorjahresbulben entstehen im oberen Bereich mehrere Blütenstände. Da sie sich bei mir nacheinander entwickeln, kann die Blütezeit über 2 Monate gestreckt werden. 

Dendrobium exile

Beim intensiven Sammeln von Orchideen einer Gattung, in dem Fall Dendrobien, kommen auch immer wieder einmal Pflanzen in den Bestand, die sich dann als wenig blühwillig, oder kleinblütig herausstellen. So ist das auch mit Dendrobium exile. Von der Wuchsform ist sie interessant. Die Pflanze ist aber blühfaul und sehr kleinblütig. Angeblich blüht sie in Thailand im Dezember, also eventuell kommt ja da noch was.

Pflanze stammt aus Thailand und Südchina, Yunnan. Höhenlage der Verbreitung ist 300 bis 1700 m, Die Pflanze wurde 1906 von Schlechter beschrieben. Der Name in China ist  das schlanke Dendrobium, bezieht sich auf die sehr schlanken tereten Triebe,  die Blätter sind eher sukkulent.

Wuchsform

Kultur aufgebunden auf Tonstück, wird regelmäßig getaucht und gedüngt bei jedem Wässern.

Einzelblüte

Weitere Blüten – Ceratostylis rubra und Myoxanthus serripetalus

Neben Dendrobiumarten habe ich teilweise aus Sammelleidenschaft teilweise auch aus den Sammlungen anderer Orchideenliebhaber immer mal wieder Vertreter anderer Gattungen in meiner Sammlung. Da sie so mitlaufen gewissermaßen, fallen sie mir nur auf, wenn sie blühen.

Ceratostylis rubra stammt von den Philippinen,  wird warm kultiviert, hat kurze Pseudobulben und terete Blätter, die roten Blüten kommen aus den triebumhüllenden Blattscheiden, sie können mehrmals im Jahr erscheinen. Die Art wurde 1857 von Reichenbach fil. beschrieben.

Myoxanthus serripetalus

Myoxanthus serripetalus stammt aus Peruwurde 1982 von Luer beschrieben. Der Trieb besteht aus einem Blatt, die Bulbe ist auf ein Rhizom reduziert. Die Blüte erscheint aus der vorderen Blattbasis, dies kann ebenfalls mehrmals im Jahr der Fall sein. Beide Orchideen stehen bzw. hängen in kleinen Töpfen mit Rindensubstrat. Sie verzeihen, wenn sie einmal nicht gewässert werden.

 

Lichtmessung und Lichtversorgung nach dem Sommer

Ich habe vor ca. 1 Woche die Schattierung von meinem Gewächshaus entfernt, weil ich viele Dendrobien pflege und diese ohne Licht oder auch bei 50% Schattiergewebe seltener blühen. Mit einem Lichtmesser, der das tatsächliche photosynthetische Licht erfasst, habe ich enen vorher/nachher Test gemacht. In Tischhöhe habe ich jetzt an Vollsonnetagen 10-14 Mol Licht, mit der Schattierung hatte ich 5-7 Mol in 24 Stunden. Das ist natürlich ein schwankender Wert, er wäre 14 wenn man 10 Stunden Sonneschein hätte. Da aber Wolken den Wert verändern, kann bei diesem jetzigen Sommer eher der Wert 10 Mol erreicht werden. Und 10 Mol wird bei Phalaenopsis zur Erzeugung der mittleren Qualität angegeben. Bei Dendrobien sollte er höher sein, ist er im Dach des Gewächshauses wahrscheinlich auch. Gemessen wird mit dem LightScout, der eine Tegessumme ermittelt, aber auch die momentane Strahlung in Mikromol angibt.

In der Vergangenheit wurde Licht auch in Orchideenkulturen mit einem Luxmeter gemessen. Luxmeter messen in Spektralbereichen von 500-600 nm. Dies ist ein Spektralbereich der auch vom menschlichen Auge wahrgenommen wird. Pflanzen jedoch benutzen Licht aus dem Spektralbereich von 400-700nm. Dieses Licht wird als PAR (Photosynthetically Active Radiation) bezeichnet. Verschiedene Wellenlängen führen zu verschiedenen Reaktionen der Pflanze Wellenlängen um 400 nm führen zur Verkürzung der Internodien und einem gedrungenem Wachstum, Wellenlängen um 700 nm führen zum Streckungswachstum.

Restrepia mohrii blüht regelmäßig

Aus der Zeit als ich auch südamerikanische Orchideen gesammelt habe. Eine kleine Orchidee aus Ekuador und dem nördlichen Peru aus Höhenlagen bis 1750 m. Wurde 1993 von Guido Bream in der Schlechteriana zu Ehren von Hartmut Mohr, einem deutschen Orchideenforscher beschrieben. Soll angeblich warm zu kultivieren sein, ich halte sie eher temperiert. Kultur in kleinem Topf in Rindensubstrat. Sie verzeiht auch trockene Phasen. Neutriebe haben feine Punktierung, die der Punktierung der der Blüten gleicht. Immer wenn es etwas kühler wird, scheint sie zu blühen, also im Frühjahr und im Herbst. Habe die Pflanze seit Jahren nicht umgetopft, da sie sehr wenige Wurzeln hat, scheint sie vor Allem über die Blätter ernährt zu werden. 

Dendrobium papilio endlich als Nachzucht auf dem Markt

Nachdem vor einigen Jahren ein Dendrobium papilio eine hohe Auszeichnung auf der wichtigsten Ausstellung der Welt dem Tokyo Dome erhalten hatte, war ich daran interessiert diese Pflanze auch einmal zu kultivieren. Vor vielen Jahren als die Firma O&M noch Rosenheimer Orchideenzucht hieß und in Gauting auf dem Krankenhausgelände agierte, hing dort im Kalthaus ganz hinten ebenfalls ein Exemplar. Inzwischen hatte ich mehrere Importe erhalten z.B. von O&M oder von Georg Hampel. Deren Problem war im ersten Jahr nach dem Import tolle Blüten, danach durch falsche Kultur oder Lichtmangel durch Schattierung also eigentlich auch falsche Kultur gab es im Folgejahr keine Blüten.

Jetzt haben verschiedene Orchideengärtnereien Nachzuchten dieser Art im Angebot. Einer dieser Sämlinge hat jetzt bei mir geblüht und die Blüte ist über 5 cm im Durchmesser, kommt also an die prämierte Pflanze aus Japan durchaus heran.

Kultur im kleinen Topf im kühlen Abteil. Steht im Moment auf dem Gewächshaustisch. Pflanzen stammen von den Philipinnen aus 1400 bis 2200m Höhe. Also kühle Kultur. Soweit ich es überschaue gibt es keine Standortaufnahmen, die zur Lichtversorgung Hinweise geben könnten. Pflanze ist anfällig für Spinnmilben und Fusarium.

Dendrobium devonianum eine Orchidee mit Suchtpotential

Aus irgendeinem Grund suchte ich seit Jahren nach diesem Dendrobium. Es sieht eigentlich aus wie viele andere aus dem asiatischen Raum. Die Blüten sind weiß mit pink/rosa und gelb/orange. Einige weitere Arten haben genau diese Blütenfärbung. Vor ungefähr 20 Jahren muss ich diese Art schon einmal kultiviert haben. Auch sie ist wahrscheinlich in einem kleinen Topf der unaufmerksamen Kultur oder einer Krankheit zum Opfer gefallen. Der Orchideenliebhaber hat eigentlich immer eine Orchidee zu wenig. Und selbst wenn man lang gesuchte Pflanzen endlich erhalten hat, ist nach ein paar Wochen das Jagdfieber oder die Sucht wieder zurück. Zur Befriedigung dieses Mechanismus habe ich seit 14 Tagen Dendrobium devonianum, einen Sämling, er hat am Trieb des letzten Jahres zwei Blüten entwickelt, die in den vergangenen warmen Tagen schnell gewachsen sind und jetzt blühen. Eigentlich ist es nicht sinnvoll solch kleine Sämlinge blühen zu lassen. Da die Blüte aber sowieso nur 14 Tage hält, habe ich es riskiert.

Dendrobium devonianum

Die Pflanze kommt aus Bhutan, Laos, Südchina, Thailand und Vietnam. Sie  wurde 1840 von Paxton für Devon einen englischen Orchideenliebhaber des 18. Jahrhundert benannt, sie wächst als hängender Epiphyt in Höhen zwischen 500 und 2000 m. Die Triebe der Pflanze können bis 1m Länge erreichen. Die variable Behaarung der Lippe und der Petalen sowie unterschiedliche Farbausprägungen haben zur Beschreibung zahlreicher Varietäten geführt.