Dendrobium cuneilabrum selten in Sammlungen

Selbst in einer schon lange existenten  Dendrobium Sammlung gibt es immer mal wieder eine Art, die überraschend blüht oder wie im vorliegenden Fall noch nie bei mir geblüht hat. Sie hat mir jetzt diesen Gefallen getan.

Dendrobium cuneilabrum habe ich 2015 von Thei Schaaremans erhalten. Thei lebt in den Niederlanden und hat eine sehr umfangreiche Sammlung teilweise sehr seltener Orchideen, Besonders teilt er meine Faszination für Dendrobium.

Dendrobium cuneilabrum

Dendrobium cuneilabrum stammt aus Sulawesi und kommt im Wald und angeblich sogar in Kaffeeplantagen vor in einer Höhe von 1000 bis 1200m. Pflanze hat teerte Blätter, die Triebe sind im unterer Drittel rundlich angeschwollen. Kultiviert wird  temperiert, aufgebunden mit wenig Dünger.

Der Name bedeutet keilförmig und bezieht sich auf die Blütenform.  Die Pflanze wurde 1909 von J.J. Smith beschrieben und gehört zur Sektion Crumenata; was ein Hinweis auf relativ kurzlebige Blüten ist.

Dendrobium nudum ein Frühlingsbote

Vor vielen Jahren erhielt ich dieses ungefähr 80 cm hoch werdende, viel triebige  Dendrobium von einem Orchideenfreund zum Geschenk. Es blüht immer zu Beginn des Frühling mit Blütenständen von zwei bis vier Blüten, die an den blattlosen Trieben entstehen. Leider halten die Blüten maximal 10 Tage.

Dendrobium nudum
Dendrobium nudum

Die Pflanze stammt aus Java und Sumatra, dort in Höhen von 1200 bis 2000m, wurde von Lindley 1830 beschrieben.

Kultur kleiner bis mittelgroßer Topf, regelmäßig wässern und düngen,  wenn die Pflanze wächst.

Nudum bedeutet nackt, warum dieser Name entzieht sich meiner Kenntnis.

Dendrobium glomeratum eine sehr auffällige Erscheinung

Im Jahr 2000 wurde ein Dendrobium mit dem Namen sulawesiense beschrieben, es hat sich herausgestellt, dass es sich um Dendrobium glomeratum aus 1894 von Rolfe handelt. Sie soll auf den Molukken in älteren Wäldern in einer Höhenlage von 1200m vorkommen. Angeblich soll sie kühl kultiviert werden, ich halte sie kühl, habe sie aber auch schon temperiert kultiviert. Ich halte die Pflanze im Topf mit Substrat der Firma Currlin/Zeuner, dünge sie regelmäßig. Es soll davon zwei Wuchsformen geben, einmal Pflanzen mit aufrechten Trieben und einmal Pflanzen mit hängenden Trieben. Ob das stimmt, vermag ich nicht zu beurteilen. Eventuell hängt dies von Wärme, Dünger und Lichtversorgung ab. Bei direkter Sonnenbestrahlung glitzern die kräftig gefärbten Blüten. Pflanze kann sehr groß werden mit über 1m langen Trieben.

 

Dauernasse, aufgebundene Orchideen retten und Dendrobium theionanthum blüht

Was der Amerikaner oder Australier in seiner Fachliteratur „soggy“ nennt ist jetzt bei einigen meiner Orchideen aus Papua Neuguinea aufgetreten. Das Moos (Sphagnum) hat sich zersetzt, es bildet eine nasse Masse ohne Luft und in der sterben die empfindlichen Wurzeln ab.

 

Dauernasses Sphagnum bei aufgebundener Orchidee
Dauernasses Sphagnum bei aufgebundener Orchidee
Frisches Sphagnum
Frisches Sphagnum

Ich habe die Wurzeln komplett von den Moosresten befreit und die Pflanze in neuem, frischem Sphagnummoos aus dem Wald,  welches ich eine Zeit im Topf im Gewächshaus vor kultiviert habe, aufgebunden.

Dendrobium theionanthum
Dendrobium theionanthum

Dazu blüht jetzt ein eher seltenes Dendrobium aus PNG es ist die Art masarangense subsp. theionanthum, sie kommt in Höhenlagen von 800 – 3200m Höhe vor, soll warm kultiviert werden und wurde schon 1911 von Schlechter beschrieben.

 

Dendrobium wardianum mit großen Blüten

Seit vielen Jahren kultiviere ich im Topf mit groben Rindensubstrat Dendrobium wardianum, die im zeitigen Frühjahr ihre großen Blüten öffnet. Dabei erscheint der Neutrieb gleichzeitig, die Triebe sind kräftig und bilden an ihrem oberen Ende die Blüten aus. Diese halten ca. 3 Wochen. Stammt aus Thailand, Myanmar, Indien und China  bis 2000 m Höhe. Wurde von Warner 1862 beschrieben.

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Ich habe meine Pflanze vom Krabbeltisch in Schwerte.

Dendrobium mohlianum

Vor über 10 Jahren hat mich ein Orchideenfreund aus Neuseeland anlässlich der Orchideenschau in Bad Salzuflen besucht. Sein Name ist Ron Maunder, er kultiviert in Neuseeland Disas. Er vertrat damals die Firma L&R Orchids aus Neuseeland, die in den 1990er Jahren auch in Deutschland mit ihren Nachzuchten von seltenen Naturformen bekannt wurden.

Dendrobium mohlianum
Dendrobium mohlianum

Aber eigentlich wurde ich mit Ron über eine Aufsehen erregende Dendrobium Art  bekannt. Er hatte sie in den 1980er Jahren auf Vanuatu selbst gesammelt und er besaß bzw. besitzt einige großartige Klone davon. Das besondere, sie haben eine fast blaue Lippe. Diese Pflanzen brachte er damals mit nach Salzuflen und die Firmen Curling und Orchids &More erhielten Pflanzen davon. Auch z.B. Franz Glanz und Burghard Holm, die sie zu Zuchtzwecken nutzen wollten. Die Pflanze bei Glanz ist sehr groß geworden und hat inzwischen viele Auszeichnungen gewonnen. Denn anders als ich kann Franz Glanz diese Pflanze warm kultivieren.

Dendrobium mohlianum
Dendrobium mohlianum

Meine Pflanzen sind kleiner, aber seit ich sie mehr dünge und regelmäßiger wässere, wachsen sie besser.

Die Pflanze kommt wie gesagt auf Vanuatu, Fidschi, Samoa und auf den Salomonen in  Berg- und Nebelwäldern bis 3100 m Höhe vor, für gewöhnlich allerdings zwischen 1500-2300m Höhe ( Ron hat die Pflanzen in ca. 400m Höhe gesammelt). Sie wurde 1862 von Reichenbach beschrieben. Benannt nach Mohl einem deutschen Botaniker aus den 1800er Jahren. Pflanze hat lanzettige Blätter an bis über 1 m langen Trieben. Sie kann an geblätterten Trieben blühen, tut dies zumeist aber an blattlosen.

Blütezeit Winter bis früher Frühling, sie löst bei mir immer die Coelogyne cristata ab. Und erst seit ich sie nicht mehr im Topf kultiviere, hat sie größere Überlebenschancen.

Dendrobium amethystoglossum von den Philippinen

Das amethystfarbene Dendrobium befindet sich schon viele Jahre in meiner Sammlung. Es blüht immer im Januar-März je nach Sonnenschein. Es sollte wahrscheinlich etwas wärmer kultiviert werden, denn bei mir wächst es besonderes in kühleren Sommern schlecht. Die Orchidee wird im Topf kultiviert, in Rindensubstrat, welches nicht austrocknen darf. Gedüngt wie bei vielen Dendrobien im Wachstum mit der üblichen Konzentration.

Dendrobium amethystoglossum
Dendrobium amethystoglossum

Die Art wurde 1872 von Reichenbach f. für die Insel Luzon auf den Philippinen beschrieben. Höhenlagen bis 1400m Höhe auf  moosigen Kalkhängen. Die Triebe sind im ersten Jahr dicht geblättert und sie blühen aus den Podien am oberen Ende. Auch alte Bulben können die traubenförmigen Blütenstände, die aus bis zu 20 Einzelblüten bestehen,  entwickeln.

Dendrobium fimbriatum var. oculatum – das Fransenlippen Dendrobium

Dendrobium fimbriatum var. oculatum
Dendrobium fimbriatum var. oculatum

Dieses Dendrobium kommt in ganz Südostasien vor in  Südchina, Assam Indien, Myanmar, Thailand, Malaysia, Laos und  Vietnam. Höhenlage 800-2400 m in feuchten, moosigen Koniferen Wäldern. Es wurde 1823 von Hooker beschrieben, die Unterart var. oculatum (hat einen fast schwarzen Lippenfleck und ist häufiger in Kultur)) wurde 1891 von Kuntze beschrieben. Die Pflanzen werden sehr groß und ausladend: Triebe bis 120cm mit vielen lanzettigen Blättern. Blüten erscheinen zu 6 bis 15 am oberen Ende der ausgereiften Triebe im März, aber die Pflanze kann immer wieder einmal Blütentriebe entwickeln, sobald sich im Jahresverlauf das Wetter ändert. Ich kultiviere die Pflanze kalt, sie kann aber auch warm oder temperiert gehalten werden. Habe sie in einem Topf in Rindensubstrat, sie wird regelmäßig gedüngt.

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Dendrobium prenticei

Anfang der 1990er Jahre habe ich anlässlich einer Reise nach Australien bei der Burleigh Park Orchid Nursery australische Orchideen mit Papieren gekauft und sie dann nach Deutschland geschickt, einige davon leben heute noch in meiner Sammlung.

Dendrobium perenticei
Dendrobium perenticei

Eine dieser Orchideen war Dendrobium prenticei, welches mehrmals im Jahr blühen kann, welches allerdings sehr kleine Blüten hat, die nur wenige Millimeter groß sind. Die Pflanze wächst auf einer Korkrindenunterlage und benötigt aufgrund ihres sukkulenten Wuchses fast nur Luftfeuchtigkeit, Düngung verträgt sie nicht so gut, deshalb spüle ich die normal verwendete Düngelösung von ca, 500 Mikrosiemens nach zwei Stunden Einwirkung wieder ab oder ich verwende eine verdünnte Lösung wie z.B bei Dendrobium cuthbertsonii. Die Pflanze kommt in den Gipfeln von Regenwäldern im Nordosten von Australien in praller Sonne vor. Sie blüht normalerweise wie auch jetzt in unserem Winter also umaustralischen Sommer, die Blüten erscheinen aus den Rhizomen unterhalb des Blattes. Diese Wuchsform ist mit ein Grund warum sie von Brieger 1981 zur Gattung Dockrilla gestellt wurde, inzwischen ist sie allerdings wieder ein Dendrobium, welches erst 1938 von Nichols beschrieben worden war.

Dendrobium x suffusum aus Australien

Normalerweise kennt man  das Dendrobium delicatum eine Verwandte von Dendrobium kingianum bei uns in den Kulturen. Nicht immer ist dieses Dendrobium delicatum so blühwillig. Bei Dendrobiumsuffusum ist dies anders. Diese Pflanze ist sehr blühwillig und sie besitzt  einen betörenden Duft. Sie soll eine Naturhybride sein zwischen Dendrobium kingianum x gracilicaule.

Dendrobium x suffusum
Dendrobium x suffusum

Wahrscheinlich ist die hier abgebildete Pflanze   das Produkt züchterischer Bemühungen und deshalb sind  Hybriden ihre Eltern. Denn die Pflanze wächst üppig, verträgt viel Dünger und verzeiht auch Kulturfehler. Ihr Vorteil sie blüht zuverlässig.

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