Paphiopedilum Hybriden in Tokyo

Anders als bei Ausstellungen in Europa geniessen Paphiopedilum Hybriden in Japan eine sehr hohe Wertschätzung, für einzelne ausgefallene Hybriden werden ohne zu zögern bis zu 4350 Euro bezahlt (siehe Abbildung), bei uns ist meist bei 100 Euro Schluss, dann aber  möglichst für eine mehrtriebige Pflanze. In Japan sind das oft Erstblüher, eintriebig.

Verkaufsstand Tokyo Orchid nursery

Allerdings scheint es so zu sein, dass dort meist nur Pflanzen mit vollständig geöffneter Blüte gekauft werden. Ist aber eigentlich auch kein Wunder bei den dort erzielten Preisen. Und es darf nicht vergessen werden, dass nur sehr wenige Klone einer Kreuzung eine Blüte haben, die den sehr hohen Qualitätsansprüchen der dortigen Bewertung überhaupt genügen.

Paphiopedilum Pinka Dink „Cherry Drop“
Paphiopedilum Casablanca Dandy „Tokyo“
Paphiopedilum Shun Fa Web „Don King II“

Dendrobium laterale neu in der Kultur

In Tokyo, anlässlich der Tokyo Flower Show, zeigte mir Alexej Popow ein Dendrobium, welches ich noch nie gesehen hatte;  es kommt selten vor, dass Dendrobien im Handel auftauchen, die zuvor nicht als Beschreibung oder wenigstens als mail mit Bild bei mir auftauchen.

Dendrobium laterale

Inzwischen hat mir Alexej dieses Dendrobium geschickt. Es stammt aus Myanmar, es gibt wenig Informationen, soll in Höhe von 2300 m über NN vorkommen und wurde von L.O. Williams 1941 beschrieben. Scheint also kühler zu wachsen. Kleine runde Bulben, welche an der Basis mehrblütige Infloreszenzen bilden.  Pflanze ist im Moment aufgebunden, mal sehen wie gut sie wächst.

Paphiopedilum rothschildianum Tokyo Dome 2019

Einer der Gründe warum ich so scharf darauf war diese Ausstellung einmal zu sehen, war sicher den Standard an Paphiopedilum rothschildianum Klonen von Japan einmal in Augenschein zu nehmen. Und wirklich sogar in der Pflanzenbewertung waren zwei Klone angemeldet worden. Allerdings waren die Bewerter bezüglich dieser beiden Pflanzen etwas zurückhaltend. Bei der einen Pflanze war der Stiel angeblich zu kurz. Und die andere Pflanze hatte nicht die gewünschte Petalenbreite von über 25 cm. Aus meiner Sicht waren aber beide Klone ziemlich perfekt. Es stellte sich heraus, dass beide Pflanzen von der Tokyo Orchid Nursery stammten. Diese hatten schon in der Vergangenheit immer wieder herausragende Nachzuchten gezeigt. Sie verwendeten dabei Klone wie Mt. Millais oder Tarantula, welcher auf der Tokyo Dome Ausstellung schon den ersten Preis gewonnen hatte oder Rex, der wohl ebenfalls ursprünglich auch aus Europa stammt. Am Verkaufsstand der Tokyo Orchid Nursery konnte ich mich davon überzeugen, dass relativ viele auch blühende Pflanzen von den verfügbaren Klonen und Kreuzungen vorhanden waren. Nach Auskunft der Mitarbeiter sind Klone mit eher rotem Schuh japanische Herkünfte und eher bräunlich rote Schuhe sind europäisch, amerikanische Herkünfte. Die jeweiligen Kreuzungseltern  sindauf den Schildern zu sehen.