Oncidium Tiny Twinkle dunkelgelb

Diese kleinwüchsige, meist vielblütige Orchidee ist eine Kreuzung aus Oncidium cheirophorum x ornithorynchum (sotoanum). Sie wird oft zur Winterzeit sogar in Baumärkten angeboten.  Die roten Varianten dieser Kreuzung sind  in der Pflege etwas schwieriger. Meist wachsen nur die fast weißen Pflanzen gut. Leider haben sie im Gegensatz zu Oncidium ornithorynchum oft keinen Duft mehr. Vor einigen Jahren habe ich im örtlichen Baumarkt diese dunkelgelbe Pflanze ergattert; sie war halbtot, ein Schicksal was vielen Baumarktorchideen nach einigen Wochen dort droht. Nach jetzt drei Jahren hat sich die Pflanze soweit erholt, dass sie blüht.

Onc. Tiny Twinkle
Onc. Tiny Twinkle

Sie wird kühl und hell kultiviert, sie verträgt mäßige Düngung, wächst aber wie oben erwähnt sehr langsam.

Onc. Tiny Twinkle
Onc. Tiny Twinkle

Dendrobium lawesii rot pünktlich zu Weihnachten

Auf meiner Reise nach Papua Neuguinea habe ich Dendrobium lawesii nicht gefunden, leider. Allerdings steht in der Literatur, dass diese Art wohl im indonesischen Teil der Insel, also in Irian Jaya, häufiger vorkommt.

In Deutschland gibt  in den letzten Jahren fast nur rosa Farbtöne im Handel. Günter Ludwig, der viel zu früh verstorben ist, hatte schöne rot blühende Pflanzen, ob sie noch existieren, keine Ahnung.

Meine Pflanze stammt von der Gärtnerei Kopf, eine jetzt 3-triebige Pflanze aufgebunden auf  Presskork mit Farnauflage. Sie wächst relativ gut (ein Neutrieb pro Jahr) und blüht an alten blattlosen Trieben aus den oberen Nodien.

Dendrobium lawesii
Dendrobium lawesii

Beschrieben wurde die Art von F. Müller 1884 zu Ehren eines Missionars mit Namen Lawes. Sie kommt zwischen 800-2000 m Höhe vor, sie wird als mittelgroß beschrieben, die Triebe können schon über 50 cm lang werden. Die Blütenstände können bis zu 6 Blüten haben. Als Kulturtemperatur wird kalt bis warm angegeben, was erklärt, warum sie bei mir blüht.

Dendrobium derryi oder groeneveldtii ?

Anlässlich einer Einladung zu einer Artenschutzkonferenz zur Asiatisch-Pazifischen Orchideenkonferenz in Bangkok im März 2016 erhielt ich von einem thailändischen Orchideenhändler eine Nachzucht von Dendrobium hughii, die eigentlich aus Borneo kommt, seht dünne Triebe hat und reinweiße Blüten.

Wie das so ist, ich war skeptisch, kaufte das Pflänzchen aber trotzdem. Der Habitus kam mir allerdings verdächtig vor. Inzwischen ist die Pflanze etabliert und hat jetzt erstmals geblüht.

Die Überraschung war groß, denn klar es war nicht Dendrobium hughii aber Dendrobium derryi, die auf dem Titel des  Buchs „The Dendrobiums“ von Howard Wood abgebildet ist (dieses Werk habe ich damals für H. Wood herausgegeben und den Fotoatlas gestaltet).

Die Pflanze wurde 1907 von Ridley nach dem Direktor des botanischen Gartens in Singapur im Jahr 1900 benannt. Sie kommt auf Borneo, Sumatra und auf der Halbinsel Malaysia in Höhen zwischen 500 und 1700m Höhe vor, z.B. in Bergwäldern auf Sandstein. Die Triebe sind ca. 15 cm lang, die Blüten haben einen Durchmesser von 2,3 cm.

Dendrobium derryi
Dendrobium derryi

Kultur hell, temperiert, kleiner Topf mit Rindensubstrat.  Eventuell trägt sie den Namen D. groeneveldtii oder auch D. viridipetalum. Diese Pflanzengruppe ist nicht ausreichend erforscht und unterscheidbar beschrieben.

Lepanthes gargoyla

Lepanthes gargoyla stammt aus Nebelwäldern in Ecuador und wurde 1988 von Luer & Hirtz für Höhenlagen von 1300m beschrieben. Angeblich kann die Pflanze warm bis kalt kultiviert werden. Ich halte meine Pflanze temperiert auf einem völlig bemoosten Gießtopf. Sie hat die Eigenschaft an einem Blütenstiel auf dem Blatt nacheinander, mehrfach im Jahr Blüten zu entwickeln. So auch jetzt, was ziemlich ungewöhnlich ist, weil ja jetzt bekanntermaßen das Licht eher fehlt. Ihre Blätter stehen an dünnen Blattstielen und sind rötlich-braun gefärbt, die Blattoberfläche ist rau, sodass auch im nichtblühenden Zustand ein interessanter „Blattpflanzenhingucker“  im Kulturraum steht. Düngung über den Gießtopfinhalt mit ungefähr 400 Mikrosiemens. Gargoylen sind landläufig steinerne Wasserspeier und in der Mythologie Nachfahren großer Reptilien, die einst den Menschen das Bauen steinerner Behausungen erlauben mussten.

Lepanthes gargoyla
Lepanthes gargoyla