Dendrobium gracilicaule

Vor vielen Jahren bin ich einmal mit meiner Orchideenfreundin Christina Maeder in einer italienischen Orchideengärtnerei gewesen. Ich meine es war Riboni. Dort habe ich unter Anderem dieses Dendrobium erstanden. Es ist sehr robust, verzeiht auch niederige Temperaturen und blüht regelmäßig im Frühjahr also im australischen Sommer.

die Pflanze hat lange dünne Triebe und sehr harte, ledrige, dunkelgrüne Blätter.  Die Blütentrauben erscheinen auch an den älteren blattlosen Bulben. Kultur grobe Rinde im Topf. Die Pflanze darf keine Staunässe haben, sonst sterben die Wurzeln ab.

Die Pflanze wurde 1894 von F. Müller beschrieben, der Name bezieht sich auf die schlanken Bulben. Die Blüten duften. In der Beschreibung steht, die Pflanze käme aus Höhenlagen unter 600m und wäre damit warm zu kultivieren. Da habe ich aber Glück, dass die Pflanze noch lebt.

Dendrobium gracilicaule

Lycaste aromatica eine Osterorchidee

Pünktlich zu Ostern blühen bei mir mehrere Exemplare von Lycaste aromatica, welche während des Wachstums ziemlich große, großflächige Blätter bildet und an deren unterem Ende sehr große Bulben. Gemessen an dieser Größe erscheinen die Blüten eher klein, was aber durch deren Vielzahl aufgehoben wird.

Lycaste aromatica

Die Pflanze wächst als Epiphyt in Astgabeln oder als Lithophyt auf dem Boden an Hängen oder sogar als Erdorchidee in Eichenwäldern in Mexiko, Guatemala, El Salvador und Honduras. Höhenlagen von 500-2000m. Wurde von Lindley 1843 beschrieben. Kultur in größerem Topf mit durchlässigem Rindensubstrat, ausreichend mit Dünger versorgen und reichlich Wässern während des Wachstums.

Dendrobium lodigesii mal wieder

Seit vielen Jahren habe ich eine relativ große Pflanze dieser Art, die eigentlich nur Kindel produziert. Irgendetwas mache ich da falsch. Vermute die Trockenzeit mit kühlen Temperaturen scheinen zu fehlen. Vor jetzt zwei Monaten habe ich die Pflanze ganz kalt und ganz hell gehängt. Aber das mag sie auch nicht, weil keine Reaktion zu sehen ist. Aber eventuell kommt das ja noch.

Vor zwei Jahren habe ich einen abgefallenen Ableger auf ein Stück Holz aufgebunden. Dieses Stück wird temperiert kultiviert und hat Blüten. Ich habe in dem schönen Dendrobienbuch von Lavarack et. al. gelesen, dass diese Art sich eher aufgebunden wohlfühlt. Na also.

Dendrobium loddigesii

Die Art wurde 1887 von Rolfe beschrieben, sie wächst in Höhenlagen zwischen 1000-1500 m über Meereshöhe. Das Vorkommen ist in Laos, Vietnam und China.

 

Restrepia blüht auch

Die beginnende Tageslicht Verlängerung hat zur Blüte von meiner einzigen Restrepia Pflanze geführt. Sie wird auf einem Gießtopf kultiviert und ist genau deshalb noch am Leben.

Die Pflanze stammt von einem Orchideenfreund und ist wahrscheinlich Restrepia purpurea, was auch naheliegend erscheint. Restrepia hat die Besonderheit die Blüten aus dem Blütenhüllblatt zu erzeugen und dass solange das Blatt am Leben ist, also grün.

Bulbophyllum longiflorum

Durch meinen Orchideenfreund Kurt Dreithaler, der vor 3 Jahren verstorben ist, bin ich Ende der 1980er Jahre auf Bulbophyllum aufmerksam geworden. Aus einer Sammlungsauflösung habe ich zu Beginn der 2000er Jahre Bulbophyllum longiflorum erhalten, welches seitdem regelmäßig blüht und sich durch robustes Wachstum auszeichnet.

Die Pflanze stammt aus Madagaskar und Zentralafrika, sie kommt in Australien und in Asien vor.  Die Fundorte befinden sich von Meereshöhe bis 1700m über NN, was erklärt, warum sie bei mir überhaupt noch lebt, da ich im Winter sehr kühl kultiviere. Die Pflanze wurde schon 1822 von Thouars beschrieben.

Kultur bei mir in einem Seerosenkorb in Rindensubtrat, große Bulben erzeugen große schirmartige Blütenstände, deshalb wird für die Art manchmal der Gattungsname Cirrhopetalum benutzt. Wenn die neuen Bulben erscheinen kann gedüngt werden.

Zwei weiße Dendrobien

Nach einer Reise zur Tokyo Dome Orchideenausstellung habe ich mich besonders für Dendrobium moniliforme interessiert. Ich habe Pflanzen verschiedener Herkünfte, die selten oder nie bei mir blühen. Das hier gezeigte Pflänzchen ist eine Ausnahme. Ich habe es unter dem Tisch in Schwerte gefunden, und da es nicht ausgezeichnet war, hat Guido es mir geschenkt. Schon vorheriges Jahr hat sich herausgestellt, es ist Dendrobium moniliforme, mit ganz weißen Blüten und einem gefärbten Schlund. Sehr wahrscheinlich die Variante albomarginatum. Kultur aufgebunden hell, gegen Ende des Winters etwas trockener. Wie bei Dendrobium moniliforme geraten, mit dem Düngen etwas vorsichtig sein.

D. moniliforme var. albomarginatum

Ein weiteres weiß blühendes Dendrobium ist Dendrobium rhodostictum aus Papua Neuguinea und Bougainville aus Höhenlagen zwischen 800-1200 m über NN.  Die Art wurde von Müller&Kränzlin 1894 für die Sektion Latouria beschrieben. Soll angeblich von warm bis kühl zu kultivieren sein. Die Höhenlage läßt allerdings eher die Annahme Tieflandart zu. Ich kultiviere das Pflänzchen im Topf auf der Fensterbank also so 18°C am Tag, in der Nacht 10°C. Pflanze hat oben an der schlanken Bulbe eine Verdickung und 2-4 Laubblätter. Aus den Trieben können über Jahre immer einmal wieder neue Blüten gebildet werden. Pflanze wird während des Wachstums gedüngt.

Dendrobium rhodostictum

Dendrobium hankockii, fimbriatum occulatum und annae

Ich habe ja hier schon öfters über dauerblühende Dendrobiumarten geschrieben. D. annae und D. fimbriatum var. occulatum gehören sicher dazu. Bei der Art D. hankockii klappt das nur manchmal, dass über längere Zeiträume mehrfach Blüten erscheinen. Die Pflanzen reagieren auf Trockenphasen und hell/dunkel Reize und natürlich auch auf Temperatur Unterschiede. Bezüglich der Blütenfülle im Jahresverlauf sind besonders die beiden erstgenannten eine echte Bereicherung einer Dendrobiensammlung, weil sie ständig in Blüte sind.

Dendrobium hankockiii
Dendrobium annae

 

 

Australisches Dendrobium blüht

Merkwürdigerweise habe ich in meiner Dendrobiensammlung relativ viele australische Arten. Dies kann daran liegen, dass ich zu Beginn der 1990er Jahre in Australien gereist bin.

Aber eigentlich vermute ich einen ganz anderen Grund. Viele Dendrobien sind durch Kulturfehler und Krankheiten oder durch schlechtes Ausgangsmaterial (Importe, die schon halb tot hier ankommen) nur kurze Zeit in unseren Kulturen. Ein Orchideenfreund, der eine große Gärtnerei betreibt, hat mir jüngst erklärt, 70% der Neuerwerbungen würden innerhalb von 24 Monaten sterben und nach 5 Jahren wären über 90% tot. Bedeutet viele Orchideen, die wir käuflich erwerben, kaufen wir nur für den Kompost oder die Biotonne. Wir betreiben Pflanzenmord im kleinen Stil. Ich kenne andere Gärtner, die sagen von bestimmten Orchideen sei es besser sie zu verkaufen, bevor sie in der Gärtnerei sterben. Wir Sammler hoffen natürlich, dass es ausgerechtet uns gelingt die Pflanzen  dauerhaft am Leben zu erhalten. Der oben erwähnte Orchideenfreund hat bezüglich der Sammlung immer neuer Orchideen sowieso die Auffassung, er würde Träume verkaufen. Und wir als Käufer geben uns gern den Illusionen hin.

Zurück zum Dendrobium. Es gehört zu den sog. tereten Dendrobien mit Blätter die eher sukkulent sind und großen Kiefernnadeln gleichen. Kultur der Pflanze im Topf mit wenig grobem Substrat, dient eigentlich nur zur Befestigung der bis 2 Meter langen, sich verzweigenden Trieben. Die Pflanze verzeiht auch Trockenheit. Und sie überlebt seit über 30 Jahren auch Kulturfehler. So ist es übrigens mit den meisten australischen Dendrobien.