Dendrobium faciferum

Von Zeit zu Zeit gibt es auch für mich und auch bei Dendrobium noch Pflanzen, die mich besonders faszinieren. Leider sind das manchmal Pflanzen mit schwierigen Kulturanforderungen. Für andere Orchideenkenner sind gerade diese Kandidaten eher leicht zu kultivieren.

Unter meinen Bedingungen ist jedenfalls Dendrobium faciferum eine Orchidee, die mir in der Kultur bisher kein Glück gebracht hat. Ich habe sie zum Blühen gebracht, aber den darauf folgenden kühlen Winter haben die Pflanzen nicht überlebt. Das liegt an meinen 15°C Nachttemperatur.

Dendrobium faciferum stammt von den Sundainseln, den Molukken und Sulawesi, kommt in Höhenlagen bis 350 m in alten Mangrovenbeständen und Litoralwäldern vor, scheint also volle Sonne zu bevorzugen und fast überflüssig zu sagen, hat es gerne warm.

Dendrobium faciferum
Dendrobium faciferum

Die Bulben der Pflanze werden über einen Meter lang, tragen lanzettlige Blätter und haben unten am Trieb eine Verdickung. Sie blühen an alten blattlosen Trieben, aber auch an ausgereiften geblätterten Bulben. Die Blüten sind klein aber durch ihre Färbung sehr auffallend.

Die Firma Schwerter Orchideenzucht verkauft im Moment Pflanzen davon.

Dendrobium hancockii aus China

Vor einigen Jahren bat mich ein Orchideenfreund ihm doch einmal den Namen seiner besonderen Orchidee zu bestimmen. Sie würde wie Bambus wachsen. Und wirklich dieses Dendrobium wächst ein wenig wie eine kleine Bambuspflanze. Wenn sie allerdings blüht, erkennt man, dass es sich eindeutig um ein Dendrobium handelt. Aber warum erkennt man eigentlich eine Dendrobiumblüte, wahrscheinlich Erfahrung ?

Dendrobium hankockii
Dendrobium hankockii

In meiner Sammlung befinden sich vier  dieser Pflanzen, zwei davon erst seit gut 2 Jahren, sie wurden irrtümlich als Dendrobium aurantiflammeum verkauft. Eine alte Pflanze, die schon immer klein ist und eine hat fast ein Meter lange Triebe, blüht aber spärlich. Wahrscheinlich mache ich da etwas falsch.

Diese Orchideenart stammt aus Südchina, Yunnan, wurde 1903 von Rolfe zu Ehren von Hancock benannt und hat bis 5 cm breite Blüten, die paarig oder einzeln im Frühjahr erscheinen. Sie duften nach Honig. Ihre Verbreitung soll sich in Höhenlagen zwischen 200m und 1600 m Höhe bewegen, was darauf hinweist,  sie eventuell etwas wärmer zu kultivieren.  Die nahe verwandte Art soll eine kürzere Lippe haben und breitete Blätter ihr Name Dendrobium odiosum, sie duftet nicht.

Im Winter nicht düngen und das Wässern reduzieren. Die schmalen Blätter sind anfällig für Spinnmilben. Ich kultiviere diese Orchideen kühl in kleinen Töpfen mit grobem Rindensubstrat. Bei starker Sonneneinstrahlung trocknen diese stark aus, sodass ich an sonnigen Tagen am Nachmittag noch einmal Wasser gebe. Gedüngt wöchentlich mit Orchid Focus.

Dendrobium harveyanum

Kaum ein Dendrobium hat mich in den vergangenen 40 Jahren so fasziniert wie Dendrobium harveyanum. Ob es an der dottergelben Farbe liegt oder an der sehr exotischen, gefransten Lippe und den gefransten Sepalen und Petalen, ob es daran liegt, dass diese Pflanze relativ selten in Kultur ist? Auf Ausstellungen ist sie jedenfalls eher selten zu sehen. Ich erinnere eine Ausstellung in Belgien auf der vor einigen Jahren Paul Noben ein gutes Exemplar gezeigt hat.

Ich selbst hatte lange nur kleine Exemplare, die pro Jahr einen Neutrieb erzeugten. So kann natürlich keine Schaupflanze entstehen. Aber wenigstens haben auch diese Pflanzen regelmäßig geblüht.

Vor 2,5 Jahren war ich nach fast 30jähriger Pause wieder einmal in der Gärtnerei Hennis in Hildesheim. Dort habe ich ein mehrtriebiges Exemplar erstanden, welches sich nach dem Umtopfen auch etabliert hat. Ich pflege diese Orchidee kühl und hell und während der Wachstumszeit mit viel Wasser und Dünger.

Jetzt schon im zweiten Jahr blüht diese Orchidee,  leider allerdings mit sich nacheinander entwickelnden Blütentrieben. Ist zwar auch ok, aber so wirkt sie nicht so imposant.

Dendrobium harveyanum
Dendrobium harveyanum

 

Die Pflanze wurde nach einem irischen Orchideenliebhaber benannt, der sie als erster zum Blühen brachte. Reichenbach beschrieb sie 1883. Sie kommt in auf Baumstämmen und großen Ästen in China (Yunnan), Myanmar, Thailand und Vietnam vor. Die Triebe sind oben keulenförmig verdickt und haben bis zu 9 eiförmige, ledige Blätter. Die Blütenstände erscheinen von Februar bis April an blattlosen Bulben aber auch an geblätterten Bulben aus dem oberen Bulbenende.

Die Blüten duften nach Honig und stehen an einer ca. 15 cm langen Infloreszenz, Anzahl der Blüten bis zu 9.