Vanda Roberts Delight

Vor vielen Jahren erhielt ich einen kleinen Sämling einer Vandahybride, die zwar einen Namen (Roberts Delight)  trug, aber da es offenbar ein Sämling war, hatte ich keine Vorstellung über ihre mögliche Blütenfarbe.

Robert ist der Vorname von Robert(Bob) Fuchs er betreibt in Florida eine Orchideengärtnerei. Schon 1984 anlässlich der ersten Weltorchideenkonferenz in Miami hatte ich seine Vanda-Orchideen bewundertund mir auf den Rückflug mitten im Winter sogar zwei Pflanzen mitgenommen, die aufgrund der Kälte auf Flughäfen und anschließend im Zug prompt eingingen. Auf der Orchideenkonferenz 2008 in Miami habe ich wieder vor seinen Vandeen gestanden. Inzwischen gibt es diese Orchideen in vielen Gärtnereien in Deutschland, z.B. in Schwerte. Sie sind oft ohne Substrat in Holz-oder Plastikkörbchen montiert; regelmäßiges Ansprühen mit leichter Düngerlösung und nicht zu kühle Kultur sowie viel Licht sind ihre Ansprüche.

Vanda Roberts Delight
Vanda Roberts Delight

Die Pflanze, die ich besitze, steht mit grobem Substrat in einem Tontopf. Nach fast 10 Jahren hat sie das erste Mal geblüht. Aber das Warten hat sich gelohnt. Roberts Delight, also Roberts Freude ist jetzt auch meine Freude.

Dryadella simula auch fast ein Dauerblüher

Vor vielen Jahren hat mir ein Orchideenfreund diese kleinwüchsige Pflanze mit ihren lanzettligen Blätter geschenkt. Sie steht in einem kleinen Gittertopf relativ dunkel auf dem Gewächshaustisch und wird ständig feucht gehalten. Die kleinen Blüten erscheinen in unregelmäßigen Abständen das ganze Jahr über.

Diese Orchidee wurde von Luer 1978 für Ekuador, Kolumbien und Peru beschrieben, wo ist im unteren Wolkenregenwald (also sehr feucht) in Höhenlagen zwischen 2000 und 3000 m vorkommt.

Dryadella simula
Dryadella simula

Sie lässt sich durch mehrtriebige Blattbüschel gut vermehren.

Wie wachsen Dendrobium cuthbertsonii in der Natur? Standortaufnahmen

Bei unserer Exkursion zu den Standorten der Dendrobium cuthbertsonii in Papua Neuguinea konnten wir auf der Tari Gap und am Mt. Hagen sehen wie diese Orchideen in der Natur wachsen.

D. cuthbertsonii auf Baumfarn
D. cuthbertsonii auf Baumfarn

Die Regenwaldbäume (Nothofagus)  auf deren Zweigen diese Orchideen vorkommen sind dicht mit Moos und Flechten bewachsen, trotzdem werden die kleinen Orchideenbüschel nicht vom Moos überwachsen. Die Pflanzen treten nur an Stellen im Wald auf, die ausreichend Licht erhalten bzw. am Waldrand.

D. cuthbertsonii auf Nothofagus
D. cuthbertsonii auf Nothofagus

Es kommt vor, dass die Pflanzen auch vertikal an relativ hohen Baumfarnen wachsen, allerdings auch hier in einer Moosschicht. Die Standorte werden durch hereinziehende Wolken und tägliche Niederschläge immer völlig nass.

Typischer Standort von D. cuthbertsonii
Typischer Standort von D. cuthbertsonii

Am Morgen herrschen Temperaturen von unter 10°C während des Tages bei Sonneneinstrahlung teilweise über 30°C.  Die Ernährung der Pflanzen scheint sehr gering aber es verfangen sich offenbar absterbende Blätter in Abzweigungen oder an aufsitzenden Farnen, welche dann durch Zersetzung geringe Nährstoffmengen freisetzen.

D. cuthbertsonii vergesellschaftet mit Moos und Flechten
D. cuthbertsonii vergesellschaftet mit Moos und Flechten

Die Pflanzen sehen bis auf Frassspuren alle sehr gesund aus. Aber es besteht wohl im Moment das Problem, es scheint keine keimfähigen Samenkapseln zu geben. Denn es gibt keine nennenswerten Jungpflanzen. Dies wurde uns auch von einheimischen Sammlern bestätigt.

Dendrobium cuthbertsonii Suche auf der Tari Gap in Papua Neuguinea

Nach einem Tag Aufenthalt in Port Moresby trafen wir, Andreas und Karl, mit den Australiern zusammen, um dann am nächsten Morgen nach Tari ins Hochland von Papua Neuguinea zu fliegen. Tari befindet sich im südlichen Hochland von PNG in ungefähr 2100 m Höhe. Dort lebten bzw. leben traditionell die Huli. Wir konnten an einer Hulizeremonie teilnehmen.

Huli im Gebiet Tari Gap
Huli im Gebiet Tari Gap
Grasland und Restwälder Tari 2400m Höhe
Grasland und Restwälder Tari 2400m Höhe

Aber eigentlich ist die Ambua Lodge und die Besichtigung der Hochlandgrasflächen bzw. der Restwälder der eigentliche Höhepunkt einer Papua Neuguinea Reise, dachten wir jedenfalls.

Die Ambua Lodge ist beeindruckend, das Essen dort einfach aber gut. Wir fühlten uns wohl. Obwohl, ehrlicherweise muss man sagen diese Unterkunft lebt von vergangenem Ruhm und ist absolut überteuert. Aber offenbar zahlen die Birdwatcher jeden Preis. Birdwatcher scheinen auch die Hauptinteressenten zu sein. Orchideenleute eher selten, nur alle paar Jahre einmal. So wie wir dieses Mal.

Dendrobium subclausum
Dendrobium subclausum

Groß war unsere Enttäuschung als wir in den Wäldern um die Lodge gar keine Dendrobium cuthbertsonii fanden, aber D. vexillarius. Am nächsten Tag fuhren wir auf ungefähr 2400m Höhe und fanden am Straßenrand auf Bäumen rosa und rote D. cuthbertsonii. So könnte es weiter gehen. Und so ging es auch weiter allerdings sind die Pflanzen auch im Wald eher selten. Dafür fanden wir aber D. sulphureum, D, subclausum, D. theionanthum.

Dendrobium theionanthum
Dendrobium theionanthum

 

Auf den Grasflächen und auf den Einzel stehenden Baumfarnen wuchsen leider keine Orchideen, weil Einheimische diese Flächen regelmäßig anzünden.

Dendrobium cuthbertsonii rot
Dendrobium cuthbertsonii rot

Und wichtig: Wir fanden auch in den Wäldern keine D. cuthbertsonii Jungpflanzen, weil offenbar keine Samenkapseln ausreifen. Die Kapseln, die wir fanden,waren von Insektenmaden befallen, sodass wahrscheinlich keine Kapseln mehr ausreifen. Es scheint so zu sein, dass dieses Schadinsekt mittels Orchideenimporten aus Thailand eingeführt wurde.

Dendrobium cuthbertsonii rosa
Dendrobium cuthbertsonii rosa

Dendrobium multilineatum

Dendrobium multilineatum stammt aus ca. 2000 m Höhe in Laos und Vietnam und wird nicht so häufig kultiviert, vermutlich weil das Eingewöhnen der Importpflanzen nicht einfach ist. Sie wurde 1933 von Kerr für die Sektion Formosas beschrieben und ist damit ein Schwarzhaar Dendrobium. Das könnte eine Erklärung für die Kulturschwierigkeiten sein, denn diese Pflanzen neigen zum Ausfaulen der Neutriebe. Ich kultiviere die Pflanze in reinem Sphagnum und jetzt nach ca. 1,5 Jahren hat sie Wurzeln und Neutriebe und wie hier zu sehen sie blüht. Der Name multilineatum bezieht sich auf die roten Streifen der Lippe.

Dendrobium multilineatum
Dendrobium multilineatum

Dendrobium moschatum mit großen bunten Blüten

Bei der Suche nach für die Kultur geeigneten Pflanzen kann es passieren, dass man sich  bezüglich der Größe der Pflanze und dem beanspruchten Platz manchmal ein Eigentor schießt. Denn viele Dendrobiumpflanzen besonders der Monsungebiete erreichen stattliche Größen. So ist dies auch bei der jetzt wieder einmal blühenden Dendrobium moschatum. Sie ist sehr weit verbreitet im westlichen und östlichen Himalaya, in Thailand, auf Hainan (China), Laos und Vietnam z.B.. Das Vorkommen liegt in Höhen zwischen 300 bis 2000 m. Die Pflanzen haben deutlich über 1m lange Triebe. Die Infloreszenzen tragen drei bis 10 große Blüten, die als Besonderheit als Lippenformation einen Schuh ausgebildet haben. Sie duften nach Moschus und halten leider nur ca. 1 Woche. Die Pflanze wurde schon 1805 von Schwartz beschrieben. Ich kultiviere eine aufgebundene Pflanze und eine getopfte, beiden wachsen langsam aber gut und blühen dafür selten. Sie bilden stattdessen an den alten blattlosen Trieben sog. Keikis (Ableger). Optisch sind die alten aber lebenden Triebe dieser Pflanze eher gewöhnungsbedürftig, sodass nur echte Dendrobium Freaks wie ich so etwas kultivieren zumal die Blütezeit ja extrem kurz ist.

37e

Phragmipedium pearcei aus Ecuador und Peru

Phragmipedien gelten bei den einen als pflegeleicht bei anderen als schwierige Orchideenpfleglinge. Auch bei mir sind sie eher schwierige Kandidaten. Angeblich funktioniert es besser wenn sie im Wasser stehen, welches aber regelmäßig erneuert werden sollte, damit darin keine Pilze und Bakterien leben. Ich habe es mit und ohne dieses Wasserbad versucht. Ich kann keinen erkennbaren Vorteil einer Methode sehen. Angeblich mögen Phragmipedien keinen Kalk, andere Quellen verwenden Kalk. Was also tun, bin ratlos. Trotzdem hat jetzt wieder ein Phragmipedium geblüht, ich habe es vor einigen Jahren am Standort in Ecuador fotografiert. Jetzt hat es mir in Folge fünf Blüten gezeigt, die jeweils einige Tage am Blütenstand bleiben.

Phragmipedium pearcei
Phragmipedium pearcei

Phragmipedium pearcei ist eine recht kleine Pflanze mit grasartigen Blättern, sie bildet Ausläufer. Sie wurde ursprünglich von Reichenbach als Cypripedium beschrieben, aber 1975 von Rauh & Senghas richtigerweise in die Gattung Phragmipedium überführt. Die Pflanzen wachsen oft an Flussufern in Höhen von 300 – 1200m Höhe.

Orchideen im Berggarten Hannover

Gestern hatte ich die Gelegenheit mir die Orchideensammlung des Berggarten in Hannover anzuschauen. Sie ist sehr artenreich und als eine der wenigen in Deutschland sogar direkt anzuschauen, ohne lästiges Glas, welches beim Fotografieren sehr stört. Nur ganz wertvolle Stücke wie z.B. alte Pflanzen von Paphiopedilum druryi stehen hinter Glas. Wohl aus gutem Grund. Gestern waren vor allem Coryanthes,Stanhopea und Gongora zu sehen. Eigentlich ist das aber falsch, denn es gibt über Phalaenopsis, Oncidium, Cattleyen, Laelien, Odontoglossen (jetzt blöderweise Oncidium), Paphiopedilum alles zu sehen. Sogar Broughtonia und Disa.

Disa uniflora
Disa uniflora
Broughtonia domingensis
Broughtonia domingensis
Oncidium phymatochilum
Oncidium phymatochilum
Odontoglossum cordatum
Odontoglossum cordatum
Encyclia mariae
Encyclia mariae

 

 

Beeindruckend auch die alten Pflanzen von Odontoglossum cordatum, oder Encyclia mariae oder Oncidium phymatochilum mit beeindruckenden Blütenwolken. Ich kann gar nicht aufhören zu schwärmen. Wenn Sie also mal in der Gegend sind bitte unbedingt anschauen. Diese Sammlung ist ein Mekka für Orchideensüchtige. Im zugänglichen Schauhaus werden immer nur die blühenden Pflanzen ausgestellt, sodass je nach Jahreszeit das Sortiment alle paar Wochen wechselt.

Dendrobium mutabile blüht wie jedes Jahr

Von Orchideenfreunden erhielt ich vor vielen Jahren einen Ableger eines mir damals unbekannten Dendrobiums geschenkt. Ich konnte nicht ahnen, dass diese Orchidee fast nirgends überhaupt erhältlich ist. Ich kultiviere das Pflänzchen in einem kleinen Topf. Leider trocknet dieser des  Öfteren aus, sodass die Kultur zu wünschen übrig lässt. Trotzdem erfreut mich diese Orchidee jedes Jahr mit ihren Blüten. Die Pflanze kommt z.B. auf Sumatra und Java vor in ca. 700 m Höhe. Sie wurde 1830 von Lindley beschrieben. Der Blütenstand hat 4 -15 Blüten, die mehr oder weniger rosa gefärbt sind und einen gelben Lippenfleck haben. Der Blütenstand hält ungefähr 14 Tage. 102

Zwei neue Arten von den Philippinen veröffentlicht

Auf der Internetseite der VDOF haben wir wieder einmal zwei neue Orchideenarten veröffentlicht. Wir erhalten im Moment soviel neue Arten, dass wir sie gar nicht alle im gedruckten Heft veröffentlichen können. Aber auch das ist eher ein angenehmer Luxus, der die internationale  Wertschätzung des Orchideenjournals bestätigt. http://orchideen-journal.de/permalink/OrchideenJournal_Vol4_3.pdf