Champion der Show in Tokyo

Ich hatte hier schon einmal verkündet, dass die jedes Jahr im Februar stattfindenende Orchideenschau in Tokyo die wichtigste Orchideenschau des Jahres ist. Wenn sie auch seit jetzt drei Jahren in einer Nebenhalle des Tokyo Domes stattfindet.

Bei der diesjährigen Schau hat endlich mal wieder ein Dendrobium gewonnen. Und zwar das Dendrobium polyanthum.

 

Dendrobium wilsonii und annae

Dendrobium wilsonii soll es in den Farben weiß, rosa und gelb geben. Ich habe alle drei Varianten. Allerdings blüht im Moment die gelbe einmal wieder. Die Pflanzen sind aufgebunden mit Moos im Wurzelbereich. Sie sind sehr empfänglich für Fusarium Infektionen. Aber dass ist ja ein bekanntes Dendrobium-Problem.

Dendrobium wilsonii

Weniger Probleme in der Kultur macht Dendrobium annae und diese Pflanze ist oft blühend. Kultur im Topf, hat sehr lange Triebe bis 160 cm. Regelmäßiges Versorgen mit Dünger födert starke Neutriebe, die aus ihrem oberen Enden über Jahre Blütenknospen generieren.

D. annae

Neue Arten online beschrieben

Obwohl es die Vereinigung der deutschen Orchideenfreunde gar nicht mehr offiziell gibt, werden auch in Zukunft immer mal wieder neue Arten beschrieben. Das hat damit zu tun, dass sie bei der Vereinigung relativ zügig erscheinen und die Autoren nicht monatelang warten müssen.

In der neuesten Onlineausgabe sind sieben Zoothropion Arten aus Südamerika und eine neue Angraecum Art aus Madagaskar beschrieben.

http://orchideen-journal.de/permalink/OrchideenJournal_Vol11_1.pdf

 

Coelogyne lentiginosa

Diese Coelogyne, sie blüht jetzt,  stammt zum Beispiel aus Myanmar aus Höhen von bis zu 1300 m  und wurde 1852 von Lindley beschrieben. Hat ziemlich schöne Blüten und blüht sonst immer erst im März. Sie wird sehr hell kultiviert und in der Wachstumszeit regelmäßig gedüngt und mit viel Wasser versorgt. Kann kühl oder temperiert gehalten werden.  Bei guter Versorgung mit Wasser und Dünger sowie regelmäßigem Umpflanzen in gutes Rindensubstrat, kann die Pflanze sehr schnell stattliche Ausmaße errreichen.

Coelogyne lentiginosa

Dendrochilum tenellum

Als es vor vielen Jahren noch die Salzufler Orchideenschau gab, habe ich eine mit nadelförmigen Blättern wachsende kleine Orchidee gekauft, angeblich ein Dendrobium. Es hat sich aber herausgestellt, es war ein Dendrochilum, welches seit Neustem sogar eine Coelogyne ist. Oder war das umgekehrt.

Die Pflanze jedenfalls blüht mit ganz kleinen rispenartigen Blüten, die entlang der Blätter gebildet werden. Also offenbar auch an älteren Bulben, soweit sie noch grün sind und nicht braun abgestorben. Ein kleiner Topf mit Rindensubstrat reicht völlig aus. Die Wasserversorgung ist egal, auch längere Trockenphasen werden überlebt.

Dendrochilum tenellum

Extrem selten Dendrobium subclausum var. pandanicula

Vor einigen Jahre habe ich mir anläßlich meines Geburtstages einen langen Vormittag in der Schwerter Orchideengärtnerei gegönnt und obwohl ich dort recht häufig bin, achte ich meist auf neu eingetroffene bzw. dort nachgezogene Dendrobium Orchideen. An einer sehr schattigen Wand im unteren Gewächshaus hing wohl seit Jahren das oben erwähnte Dendrobium. Es wurde 1986 von J.J. Wood nach einer Aufsammlung von Reeves beschrieben. Leider ist der Fundort unbekannt, sodass keine Klimadaten anwendbar sind. Ich vermute aber es ist eine Hochlandart. Während meiner Reise ins PNG-Hochland im Jahr 2016 habe diese Farbform nicht blühend gefunden.

 

Bei mir wird die Pflanze auf einem Stück Ton der Schwerter Orchideenzucht kultiviert, der ursprüngliche Moosballen ist ziemlich verrottet und völlig von Wurzeln durchzogen. Die Pflanze wächst gut wird immer angesprüht und regelmäßig getaucht. Sie hängt sehr hell.

 

 

Dendrobium amethystoglossum noch einmal

Ich habe von dieser tollen Orchidee gestern noch einmal eine neue Nahaufnahme angefertigt. Darauf ist viel besser zu sehen, warum die Pflanze zu Recht ihren Namen trägt. Das amethysfarbene Dendrobium. In der Sonne glitzern die Blüten, ein spektakulärer Anblick. Ich hoffe, dass ich die Pflanze nach der Blüte und nach dem Umtopfen endlich zu Neutrieben ermuntern kann.

Osmoglossum pulchellum bzw. Cuitlauzina pulchella

Offenbar trät diese alte Bekannte aus Südamerika seit einiger Zeit den Namen der Gattung Cuitlauzina. Die Pflanze wurde 1922 von Schlechter für Mexico, Guatemala, Nicaragua und Costa Rica beschrieben. Sie stammt aus Bergwäldern in Höhen zwischen 1200 bis 2600 m. Kommt also im temperiertem Abteil des Gewächshauses gut zurecht. Ich kultiviere sie im Topf in Rindensubstrat. Sie bildet ihre Blütenstände zusammen mit dem Neutrieb. Regelmäßige Düngung fördert das Triebwachstum und damit die Bulbengröße. Je größer die Bulben um so sicherer ist beim folgenden Neuaustrieb die Blüte. Aber das ist ja eine bekannte Binsenweisheit.

 

Dendrobium x delicatum aus Australien

Irgendwann sind Pflanzen dieser australischen Art in meine Sammlung gelangt. Mir war nicht klar, dass diese sehr groß werden können. Da ich meine Sammlung aus Kostengründen jetzt in nur noch einem Abteil meines Gewächshauses pflege, ist es im Winter dort sehr eng. Ich habe deshalb meine Exemplare dieser Art in mein ungeheiztes Arbeitszimmer gestellt. Dort haben sie jetzt geblüht und verströmen ihren etwas aufdringlichen Duft im gesamten Haus.

Pflanze ist eine Naturhybride aus D. kingianum x D. tarberi, sie wurde 1902 von Bailey beschrieben. Pflanze stammt aus New South Wales und Queensland in Australien, sie wächst auf steinigen Untergründen und hat bis 40 cm lange Triebe. Die Endständigen Infloreszenzen haben 10 bis 30 Blüten, die weiß sind und stark duften.

Kultur in größerem Topf mit sehr durchlässigem Rindensubstrat, während des Wachstums, bei uns im Sommer, intensiv mit Wasser versorgen und düngen.

Dendrobium x delicatum