Coelogyne parishii

Grüne Coelogynen mit schwarz gefärbeten Lippen fand ich auf Ausstellungen und in Gärtnereien schon immer sehr auffallend und besonders. Ich habe einmal eine Coelogyne pandurata besessen. Leider lebt sie nicht mehr, da es bei mir in der Kultur im Winter zu kalt ist. Ein möglicher weiterer Kandidat mit dieser Blütenfärbung ist Coelogyne parishii, sie hat ebensolche Blüten, die etwas kleiner sind. Aber die Pflanze kommt mit meinen etwas kühleren Temperaturen gut zurecht.

Die Pflanze wurde 1862 für Burma von Hook benannt. Der Name bezieht sich auf Parish einen englischen Orchideenkenner des 19. Jahrhunderts. Pflanze ist eine Tieflandart.

Kultur im Topf mit Rindensubstrat. Regelmäßig düngen.

Coelogyne parishii

 

Paphiopedilum Pinocchio

Aus der Zeit in der ich in meiner kleinen Stadt anläßlich verschiedener Feste Orchideenberatung angeboten habe und für die Schwerter Orchideenzucht Pflanzen ihre Orchideen verkauft habe, stammt das jetzt mal wieder blühende Paphiopedilum Pinocchio, ein kleines Pflänzchen mit mehr oder weniger hellgelben Blüten. Warum es überlebt hat, entzieht sich meiner Kenntnis, denn eigentlich kann ich Paphiopedilum nicht so gut kultivieren. Es scheint wohl einen Klon Pinocchio gelb zu geben. Da die Kreuzungspartner Paphiopedilum glaucophyllum und Paphiopedilum primulinum sind, scheint dann letztere in der Kreuzung dominanter zu sein. Da ich aber kein Spezialist für Orchideenhybriden bin, ist dies nur eine Vermutung.

 

Ich kann es wohl doch – Cattleya schilleriana

Über viele Jahre habe ich es immer mal wieder versucht Cattleya Pflanzen zu kultivieren. Mit sehr bescheidenen Erfolgen. So habe ich mehrere Cattleya lueddemaniana als Frischimporte gekauft und regelmäßig auch gekillt. Dabei habe ich natürlich auch so Anfängerfehler gemacht, wie Importe wurzelnackt im Herbst zu kaufen. Aber trotzdem hat es unter dem Strich nur bei meiner Cattleya maxima geklappt, die ich seit über 10 Jahren erfolgreich kultiviere. Einer meiner Orchideenfreunde hat mir im vergangenen Jahr eine Cattleya schilleriana geschenkt. Eine große ausgewachsene Pflanze. Sie wurde im temperierten Abteil in Firsthöhe aufgehängt, regelmäßig gedüngt und sie hat jetzt einen Blütenstand ausgebildet und auch die Haltung der Blüte ist sehr gut. Offenbar eine gute Kreuzung. Die Pflanze stammt wohl ursprünglich von Jörg Fresonke.

Cattleya schilleriana wurde 1857 von Reichenbach F. beschrieben und nach Konsul Schiller aus Hamburg benannt, der ein bekannter Orchideenkenner und Sammler war.  Die Pflanze stammt aus Esperito Santo in Brasilien und kommt in Höhenlagen von 800 m vor.  Zwischen Sommer und Herbst gibt es dort wohl keine Niederschläge, was darauf hindeutet, dass die Pflanze dann eher sehr trocken gehalten werden kann. Auch gibt es Angaben zur Temperaturführung zwischen kalt bis warm. Ich vermute, dass es nur deshalb bei mir klappt.

Nagelielia purpurea

Die Pflanze stammt aus Mexiko, Honduras, Guatemala und El Salvador aus Höhenlagen von 1500 m und wächst auf horizontalen Ästen zwischen Moos. Die alten Blütenstände bilden über Monate weitere Blüten und sogar in den Folgejahren. Also niemals abschneiden. Die Art wurde 1940 von L.O.Williams beschrieben. Kultur aufgebunden ohne Substrat. Regelmäßig ansprühen und 1-2 Mal in der Woche tauchen. Gelegentlich düngen.

Dendrobium boosii

Durch meine Kontakte zu Jim Cootes wurde ich für das Orchideenjournal immer mal wieder auch auf spektakuläre neue Dendrobium Arten aufmerksam. So haben Jim und seine Freunde in einem Orchideenjournal online auch diese sehenswerte Art beschrieben. Vor ein paar Jahren hatte dann die Schwerter Orchideenzucht Exemplare davon.

Dendrobium boosii

Es handelt sich um Dendrobium boosii, es wurde 2011 von Cootes &Suarez für die Philipinnen beschrieben und kommt angeblich zwischen Flechten und Moos auf Bäumen in ca. 700m Höhe vor. Sollte also warm kultiviert werden. Warm ist es bei mir nur im Sommer. Pflanze ist aufgebunden auf Tonstück und ist eigentlich meist zu trocken. Trotzdem klappt es mit regelmäßigen Blüten, die zwar klein sind aber sehr attraktiv. Habe eben mal im Netz nachgeschaut, es gibt auch in Deutschland Anbieter dieser Art. Ach ja die Pflanze ist nach Ronnie Boos einem Deutschen benannt, er arbeitet auf den Inseln und ist ein Orchideenkenner.

Dendrobium jenkinsii ein treuer Blüher

Das Dendrobium jenkinsii, welches 1839 von Wallich beschrieben wurde und welches sich durch die etwas kleineren Bulben, die rasenförmig wachsen, und die bis zu 5-blütige Infloreszenz von Dendrobium aggregatum unterscheidet (bis 15 Blüten) und langgestreckte Bulben hat. In der Beschreibung ist von bis 15 cm langen Infloreszenzen die Rede. Konnte ich nicht beobachten.

Dendrobium jenkinsii

In der Kultur relativ einfach, während des Wachstums im Sommer regelmäßig tauchen. Ach ja, gehe hier von Blockkultur aus. Habe festgestellt, dass die Pflanzen unter meinen Bedingungen auf einer Holzunterlage besser wachsen als auf den Schwerter Tonstücken. Kann aber daran liegen, dass letztere zu schnell austrocknen.

 

Dendrobium primulinum oder polyanthum

Als ich vor einigen Jahren die Tokyo Dome Ausstellung in Japan besuchte, ist mir eine Orchidee aufgefallen, die den Namen Dendrobium polyanthum hatte. Nachforschungen ergaben, dass dies offenbar der Name für das altbekannte Dendrobium primulinum ist. Allerdings ist nach meinem alten Kenntnisstand Dendrobium primulinum eher blass pink mit hellgelber Lippe. Und die Pflanze in Tokyo hatte eine dottergelbe Lippe. Jetzt hat bei mir diese Pflanze geblüht, ich habe sie von der Schwerter Orchideenzucht als Dendrobium primulinum Laos gekauft. Allerdings besitze ich die hellgelbe Form auch noch.

Dendrobium primulinum

Jüngst hat Andre Schuiteman aus Kew in einem Orchid Digest Sonderheft die Sektion Dendrobium von Dendrobium dargestellt und geordnet. Dabei hat er vorläufig Dendrobium polyanthum als anzuerkennenden Artname dargestellt.Um eine Entscheidung zu zwei Arten zu treffen, käme es wohl darauf an im Falle von Dendrobium primulinum einen basalen Kallus in der Lippe nachzuweisen, welchen Dendrobium polyanthum nicht hat und stattdessen dort eine Höhlung hat.

Dendrobium polyanthum

Nanodes medusae mal wieder

Eine der wirklich spektakulärsten Arten aus Südamerika ist Nanodes  medusae oder wie sie jetzt heißt Epidendrum medusae.

Sie wurde 1889 von Pfitzer beschrieben.

Sie wächst als Epiphyt in immerfeuchten Bergnebelwäldern in Ecuador in Höhenlagen zwischen 1800-2700m über NN. Sie hat auffällige, graugrüne, merkwürdig flach zusammengepresste Blätter und blüht endständig mit bis zu drei Blüten.

Meine aktuellen Pflanzen stammen von der Großräschener Orchideenzucht, ich habe sie im ersten Coronajahr von dort schicken lassen.  Die Pflanzen waren in einem sehr guten Zustand, richtig gut kultiviert.

EOC in Dresden

Aus persönlichen Gründen habe ich nicht am Europäischen Orchideencongress in Dresden teilgenommen und dass obwohl ich in den vergangenen Jahren so etwas ganz bestimmt nicht ausgelassen hätte. Ich habe mir aber erzählen lassen, dass besonders die Ausstellung ein Erfolg war und viele gut kultivierte Orchideen zu sehen waren. Gegen starke Konkurrenz wurde eine sehr gut kultivierte Pflanze von Cattleya arcuensis der Champion der Schau. Sie gehört Hans Joachim Wlodarcyk. Er ist bekannt dafür, dass er auch seltene Orchideen hervorragend kultiviert. Herzlichen Glückwunsch dazu. Ich danke Olaf Gruss für das zur Verfügung gestellte Foto.

Renanthera monachica

Immer mal wieder konnte ich nicht widerstehen und habe Sämlinge von wärmer zu kultivierenden Orchideen gekauft, so auch diese Art die aus Luzon, Philippinen aus Höhenlagen bis 500m kommt. Die Art wurde von Ames 1915 beschrieben, der Artname bezieht sich auf eine spanische Tänzerin.

Ich kultiviere die Pflanze in einem Töpfchen mit grober Rinde, Aber die wenigen, fleischigen Wurzeln wachsen ohnehin außerhalb des Topfes. Trotz sehr seltener Wassergaben ist sie schon seit Jahren in meiner Sammlung. Und nur wenn sie, wie jetzt, sehr hell hängt, bilden sich Blüten.