Frauenschuh in Papua Neuguinea gefunden Paphiopedilum praestans

Im Vorfeld meiner Reise nach Papua Neuguinea hatte ich mich in der Literatur darüber informiert, welche Frauenschuharten dort wohl noch vorkommen. Eine davon ist Paphiopedilum papuanum, die ich zwar interessant finde, aber da sie eher im Tiefland vorkommt und die Reise nur kurz das Tiefland zum Ziel hatte, war die Wahrscheinlichkeit sie zu finden eher gering.

Dorfbewohner mit Frauenschuhblüte
Dorfbewohner mit Frauenschuhblüte

Auf der Fahrt von Tari im östlichen Tiefland Richtung Mt. Hagen fanden wir an einer steilen Strassenböschung nahe dem Ort Mindi Paphiopedilum striatum, welches auch glanduliferum oder  bodegomii genannt wird oder wilhelminae, etwas irreführend, da der Mt. Wilhelm ganz woanders liegt. Eventuell sind ja dort auch mal Pflanzen gefunden worden. Jedenfalls hat die Pflanze inzwischen den Namen Paphiopedilum praestans und wurde schon 1894 von Pfitzer für Papua Neuguinea benannt. Der Standort ist ca. 4 m hoch verbuscht, aber es sind genügend sehr helle Grasflächen  vorhanden, die Pflanzen stehen in  Kalkschotter, Humusgemisch.

Paphiopedilum praestans in Blüte PNG
Paphiopedilum praestans in Blüte PNG

Sie stehen nur deshalb noch dort, weil sich die Einheimischen nicht dafür interessieren und weil nur selten Orchideenkenner vorbei kommen. Die Dorfbewohner waren jedenfalls sehr überrascht, warum wir in dem Hang herum geklettert sind. Leider hatten die Pflanzen keine Samenkapseln, dafür standen sie teilweise in Blüte. Auf der Fläche wuchsen noch Spathoglottis plicata und Coelogyne assamica.

Paphiopedilum Pflanzen am Standort
Paphiopedilum Pflanzen am Standort

Pleurothallis schiedei blüht ständig

Diese Orchidee die von Reichenbach F. 1849 ihren Namen erhielt, trägt wegen der Priorität der Erstbeschreibung eigentlich den Namen Pleurothallis villosa und wurde schon 1838 von Knowles und Westc. für Höhenlagen von 1500 – 2500m  in Mexiko, Guatemala, El Salvador, Honduras und Costa Rica beschrieben. Sie soll laut der Literatur kühl kultiviert werden. Ich pflege sie seit Jahren eher temperiert auf einem kleinen Rebstöckchen ohne Unterlage. Sie wird täglich oder im Winter auch mal jeden drittenTag übersprüht und blüht unter diese Bedingungen an einem etwas schattiertem Platz fast während des gesamten Jahres. Die Pflanze hat gestielte Blätter, die nur maximal 3 cm lang sind, die Blüten die an einem bis 9 cm langem Blütenstand nacheinander aufblühen, sodass die Blütezeit fast das ganze Jahr hindurch andauert. Deshalb ist es wichtig die alten Blütenstiele nicht zu früh abzuschneiden, erst wenn sie hellgelb papiertrocken sind. Junge Triebe sind empfänglich für Blattläuse.  Bakteriell verseuchtes Wasser führt zu Blattverlust, besonders bei Blättern die noch keine festere Cuticula (Blattschutzschicht) haben.

Pleurothallis schiedei
Pleurothallis schiedei

Lepanthes zamorensis ein Dauerblüher?

Seit einer Ekuadorreise in 2009 war ich für einen längeren Zeitraum von südamerikanischen Orchideen sehr begeistert. Besonderes die Gattung Lepanthes hat mich damals sehr fasziniert. Leider sind unter meinen Bedingungen diese kleinen Pflanzen immer weniger geworden, Entweder sind sie während Urlauben vertrocknet oder Pilzerkrankungen zum Opfer gefallen.

Lepanthes zamorensis
Lepanthes zamorensis

Eine Langzeitüberlebende ist Lepanthes zamorensis. Sie wurde von Luer&Hirtz 1996 für Ekuador beschrieben. Sie ist nach dem Rio Zamora, dem Ekuadorfluss benannt und kommt zwischen 1400 und 2000m Höhe vor. Sie kann angeblich von kalt bis warm kultiviert werden. Ich habe sie aufgebunden auf Kork mit etwas Moosunterlage; Temperatur temperiert.  Die Blüten können übers Jahr verteilt öfters erscheinen und sind nur wenige Millimeter groß. Es ist wichtig, dass die Pflanze nicht austrocknet.

Dendrobium masarangense und sulphureum in PNG

Während meiner Reise ins Hochland von Papua Neuguinea habe ich noch weitere Vertreter der Sektion Oxyglossum gefunden und konnte ähnlich wie bei den Dendrobium cuthbertsonii Pflanzen ihren Wuchs am Standort beobachten und fotografieren.

Dendrobium sulphureum
Dendrobium sulphureum

Auch sie wachsen im Bereich Tari, also in der östlichen Hochlandprovinz von Papua Neuguinea. Auf Baumfarnen oder Nothofagusbäumen zusammen mit Moosen und Flechten und wie bei den Dendrobium cuthbertsonii immer nur an Stellen, wo durch das Absterben eines höheren Regenwaldbaumes eine hellere Stelle entsteht mit mehr Licht. So ist es auch auf eventuellen Lichtungen oder am Waldrand. Durch das Hereinziehen von Regenwolken oder Nebel fanden wir diese Pflanzen immer tropfnass bei Temperaturen um die 10°C am Morgen und über 20°C am Nachmittag bei Sonne. Für mich folgt daraus:  Diese Pflanzen können aufgebunden auf Korkeichenstücken mit Moosunterlage im Kalthaus kultiviert werden. Vorsicht in solchen Korkeichen, Moos, Pflanzen Gebilden wohnen teilweise Kellerasseln und die fressen Wurzeln, Neutriebe und Blütenknospen.

In einem früheren Beitrag habe ich unten stehende Bild als D.theionanthum bezeichnet. Bin jetzt der Meinung es ist doch D. masangarense subsp. theionanthum.

Dendrobium masangarense subsp. theionanthum
Dendrobium masangarense subsp. theionanthum