Es gibt mehrere Coelogynen, die eine schwarze Lippe haben. Einmal Coelogyne pandurata und auch mayeriana aber auch Coelogyne parishii, die eine kleinwüchsige Orchidee aus Burma ist und sie kommt in Höhenlagen von 120 m vor, also sollte sie warm kultiviert werden. Meine Pflanze hat 2015 von der deutschen Orchideengesellschaft eine Silbermedaille erhalten. Sie wurde von Hook f. 1862 beschrieben. Ich kultiviere sie im Originaltopf, der wahrscheinlich Reste von Sphagnum enthält, die Triebe sitzen jetzt aussen auf dem Topf. Sie blüht immer im Mai. Wer also die Größe von Coelogyne pandurata scheut, dem kann ich diese Pflanze nur empfehlen.
Vor vielen Jahren habe ich Dora Gerhard aus dem Berner Oberland in der Schweiz kennen gelernt. Damals durfte ich anlässlich eines Vortrages in Bern am nächsten Tag ihre Sammlung besichtigen. Sie ist eine ausgezeichnete Kultivateurin besonders von südamerikanischen Orchideen. Und im Berner Oberland herrschen hervorragende Lichtverhältnisse.
Cochlioda noezeliana
Sie schenkte mir ein Stück von Cochlioda nozeliana einer epiphytischen Orchidee aus Peru und Bolivien, welche in Nebelwäldern zwischen 2000-3500m Höhe vorkommt. Angeblich ist sie Schatten liebend. Bei mir wächst sie mehr schlecht als recht, aufgebunden und kühl aber trotzdem ziemlich hell. Jetzt blüht sie wieder einmal. Ich könnte mir vorstellen, dass sie für die warmen Rottöne vieler Odontoglossum/ Oncidium Hybriden verantwortlich ist.
Cochlioda noezeliana wurde 1891 von Rolfe für den Schweizer Botaniker Noezl benannt. Seit 2008 hat sie den Namen Oncidium noezelianum.
Vor einigen Wochen hatte ich Gelegenheit wieder einmal Ed de Vogel im botanischen Garten in den Niederlanden zu besuchen. Anlass war der Besuch der Kölner Gruppe der deutschen Orchideengesellschaft. Der botanische Garten in Leiden existiert seit 1446, ist also einer der ältesten in Europa. Er verfügt unter anderem über eine Hoya Sammlung mit der leider niemand mehr arbeitet. Überhaupt ist die Orchideenforschungsgruppe um Ed de Vogel, Andre Schuiteman und Jaap Vermeulen aus Kostengründen aufgelöst.
Dendrobium pseudoglomeratum
Ich kenne Ed schon seit Beginn der 2000er Jahre. Er hat viele neue Orchideen im Journal veröffentlicht und gilt als der Kenner der Orchideenwelt von Papua Neuguinea, er hat über 20 Reisen dorthin unternommen und auch alle angrenzenden Inseln besucht. Die Universität Leiden hat als einziges Institut der Welt überhaupt eine Sammelgenehmigung für Neuguinea. Entsprechend vielfältig ist deshalb die Sammlung die früher von Art Vogel aber heute von Rogier de Vugt betreut. Ich habe des öfteren dort fotografieren können und immer Mittwochs am traditionellen Fischessen im Aufenthaltsraum des Gartens teilgenommen. Eine legendäre Veranstaltung, bei der so manche Orchideenlegende erzählt wurde.
Auch diese Mal waren viele interessante Orchideen zu bewundern. Hier eine kleine Kostprobe davon.
Ed ist gerade dabei eine interessante Internetseite zu den Orchideen Papua Neuguineas zu programmieren, sobald sie der Öffentlichkeit zugänglich ist, werde ich dies hier bekannt machen. Nur soviel sie ist umfassend und lässt keine Wünsche offen.
Unter den Liebhabern der alten Gattung Odontoglossum genießt das Odontoglossum naevium Kultstatus und ist sehr begehrt. Viele Jahre lang gab es diese Pflanze lediglich in einigen botanischen Gärten und bei einigen Sammlern. Ich habe einen Orchideenfreund, der ebenfalls diese Pflanze besitzt. Er hat sie als kleines Stück in den 1970er Jahren von der Firma Röllke zum Preis von 400 DM erstanden. Wir haben Jahre lang ohne Erfolg versucht diese Pflanze zu bestäuben. Odontoglossum Pflanzen sind bei der Selbstung etwas unwillig. Auch die Bestäubung durch eine Schwesterpflanze brachte keinen Erfolg. Das lag wohl daran, dass alle Pflanzen Teilstücke einer Aufsammlung von Waldvogel waren. Waldvogel hat in den 1960er Jahren in Orchideenkreisen gewirkt, so unternahm er Sammelreisen zu den Standorten von neotropischen Orchideen.
Odotoglossum naevium Waldvogelpflanze
2009 hat Steve Beckendorf die Pflanze in Santa Marta Kolumbien wieder entdeckt. Die dort gesammelten Pflanzen wurden mit den alten Waldvogelpflanzen gekreuzt und die Sämlinge wurden an einen weltweit operierenden Kreis von Odontoglossum Liebhaber verteilt. Zum Glück gehöre ich dazu und erhielt in 2013 einen Umschlag aus Grossbritannien in dem sich etliche Sämlinge von ca. 4 cm Länge befanden. Ich habe einige verschenkt und ein paar selbst behalten. Diese haben jetzt das erste Mal geblüht. Ich werde versuchen sie mit der alten Waldvogelpflanze zu kreuzen, um größere Stückzahlen zu erhalten, die dann über Orchideengärtnereien wie z.B. Schwerter Orchideenzucht zu fairen Preisen auf den Markt kommen können.
Die Pflanze wurde von Lindley 1850 für Kolumbien und Venezuela für offene Standorte in 1200 bis 2000 m Höhe beschrieben. Sie ist eine kleine bis mittelgroße Pflanze mit bräunliche abgeflachten Bulben und ca. 25 cm langen, schmalen Blättern. Die Infloreszenz ist ca. 40 cm lang und bis 12-blütig. Kultur kühl hell, im Winter etwas trockener.
Ach ja nicht zu vergessen seit einigen Jahren hat die Pflanze den Namen Oncidium naevium.
Ich habe diese Pflanze anläßlich einer Sammlungsauflösung eines Orchideenfreundes erhalten. Genauer gesagt, habe ich für ihn die Orchideensammlung verkauft und einige Stücke selbst erstanden. Diese Coelogyne war eine davon. Ich habe sie sofort in einen großen Korb gepflanzt, Seitenlänge 40 cm, welchen ich mit Noppenfolie ausgelegt habe, da das Substrat an warmen Tagen sehr schnell austrocknet. Die Pflanze hängt ziemlich hell im kalten Gewächshaus und blüht dieses jahr mit 5 Rispen. Gedüngt wird wie schon oft hier geschrieben mit Orchid Focus Dünger, in der Wachstumszeit ruhig einmal je Woche. Denn nur große Bulben generieren Triebe, welche auch Infloreszenzen ausbilden. Sie hat in den vergangenen Jahren immer geblüht.
Beschrieben wurde Coelogyne mooreana von Rolfe schon 1907, benannt nach Moore einem Direktor des botanischen Garten in Edinburgh in den 1800er Jahren. Die Pflanze stammt aus Vietnam Hochland Wolkenwäldern in 1300 bis 2000 m Höhe.
Für Liebhaber der Gattung Coelogyne ist sie ein absolutes Muss, auch wenn sie sehr groß ist und auch wenn sie im Frühjahr blüht und nicht wie Coelogyne cristata in der farbenarmen Winterzeit.
Als Axel Rosenheimer noch zusammen mit Herbert Schildhauer und Winfried Schraut die Firma Rosenheimer Orchideenzucht in Gauting (heute O&M) betriebt, erzählte Axel anlässlich eines Vortrages, dass ich oft das damals noch Dendrobium optusisepalum genannte Dendrobium aus Papua Neuguinea kaufen würde. Natürlich freut es Orchideenhändler wenn ihre Kunden Orchideen in den Himmel kultivieren, denn sie möchten Orchideen verkaufen. Ende der 1990er Jahre hat dann meine Pflanze den Preis Jahresbeste Bronzemedaille Botanische Art gewonnen und Gerd Röllke erging sich in einem Artikel darüber in Mutmaßungen. Er hätte mich einfach auch fragen können.
Dendrobium chrysopterum
Leider waren in den damaligen Zeiten merkwürdige Exemplare auf dem Markt, ich vermute sie waren angesammelt worden. Heute habe ich noch zwei Exemplare, eines stammt von der Firma deWilg in den Niederlanden (leider ist die forma aufgegeben worden) und ein größeres Exemplar, welches jetzt blühte kommt aus Taiwan und ich habe sie von Boscha Popow. Die deWilg Pflanze ist aufgebunden und überlebt eher, wahrscheinlich Wassermangel. Die jetzt neue Pflanze aus 2015 und steht im Topf und blüht jetzt. Ihr Standort im Gewächshaus im Giebel warm und hell. Die Pflanze wird regelmäßig mit Orchid Focus Grow gedüngt.
Einzelblüte
Die Art wurde 2001 im Orchideenjournal (Journal für den Orchideenfreund) von Ed.F.deVogel und Andre Schuiteman beschrieben worden. Sie kommt in Höhenlagen von ungefähr 800m vor und sollte also eher warm kultiviert werden.