Dendrobium adae aus Australien

Anlässlich einer Reise in die Schweiz hatte ich vor zwei Jahren die Gelegenheit eine italienische Orchideengärtnerei (von Locarno aus) zu besuchen. Natürlich haben Orchideengärtnereien im Ausland oft andere Sortimente als die Gärtnereien, die ich aus Deutschland so kenne. Aber Überraschung, es stellte sich heraus, dass auch diese Gärtnerei von dem Spezialitätenhändler aus Wolfsburg beliefert wird.

Dendrobium adae Einzelblüte
Dendrobium adae Einzelblüte

Trotzdem fand ich ein Dendrobium, welches mir noch in meiner Sammlung fehlte. Es kommt aus Australien, genauer aus Queensland (südlich von Townsville) aus Höhenlagen von zumeist über 760m bis 1220m und wurde von F.M. Bailey 1884 zu Ehren der Frau von W.R. Stuart (Dendrobium stuartii), welche den  Vornamen Ada hatte, benannt.

Pflanze wird ca. 40 cm hoch, zwei bis vier Blätter, dunkelgrün, ledig, Blüten bis zu 9, 2 x (2-5) cm groß, halten bis 20 Tage.

 

Diese Orchidee steht in groben Substrat, wird in der Wachstumszeit kräftig gedüngt und gewässert.

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Sie blüht immer Weihnachten (Sommeranfang in Australien).

 

Dendrobium stuposum das flachsartige Dendrobium

Dieses Dendrobium stammt noch aus einer Zeit in der ich als Sammler dieser Gattung wirklich jeder Art hinterher jagte. Genauer gesagt stammt sie sogar von meinem damaligen Orchideenfreund Karlheinz Vestweber, der ein Händchen für das Aufspüren von seltenen Orchideen hatte. Leider machte auch er den Fehler manche Stücke um jeden Preis zu erstehen. Also damit meine ich nicht den Kaufpreis, sondern Zustand der Pflanze. Viele davon sind inzwischen im sprichwörtlichen Orchideenhimmel.

Dendrobium stuposum
Dendrobium stuposum

Nicht so diese Pflanze, sie hat sich vermehrt, entwickelt Kinder, verzeiht Kulturfehler (kein Wasser). Ich kultiviere sie ohne Substrat auf Korkeiche aufgebunden. Manchmal erhält sie auch Dünger und das scheint sie auch zu mögen, denn sie hat jetzt geblüht.

Ihre dünnen Blätter sind anfällig für Spinnmilben. Aber die Bulben verlieren jedenfalls bei meiner Kultur schnell ihre Blätter.

Dendrobium stuposum
Dendrobium stuposum

Sie stammt aus Südostasien z.B. Myanmar, Thailand, China, Indien aus Höhenlagen von 400 – 2800m Höhe. Sie ist etwas 25cm hoch. Sie wurde von Lindley 1838 beschrieben.

Warum flachsartig? Bezieht sich auf die feinen Haare an der Lippe.

Dendrochilum cobbianum

Anlässlich zweier Reisen nach Borneo kam ich erstmals in Kontakt mit Dendrochilum Pflanzen. Für mich waren sie damals in den 1990er Jahren unscheinbar und einfach weiss. Auf Ausstellungen habe ich allerdings immer mal wieder auch große Exemplare mit langen Rispen gesehen. Und so haben sich mit der Zeit einige Arten in meine Sammlung geschlichen. Jetzt blüht wieder einmal ein Exemplar. Es ist Dendrochilum cobbianum, von Reichenbach f. 1880 für die Philippinen beschrieben. Sie soll angeblich warm kultiviert werden, kommt aber in Höhenlagen über 1200m vor. Wenn man darauf achtet, dass die Bulben ausreichend groß sind, blühen sie zuverlässig mit langen Rispen.

Dendrochilum cobbianum
Dendrochilum cobbianum

Ich kultiviere meine Pflanze eher temperiert und auch mit viel zuwenig Licht, da die guten Plätze unter dem Dach von anderen Pflanzen belegt sind.

Restrepia mohrii Miniaturorchidee

Eine kleine Orchidee aus Ekuador und dem nördlichen Peru aus Höhenlagen bis 1750m. Wurde 1993 von Guido Bream in der Schlechteriana zu Ehren von Hartmut Mohr, einem deutschen Orchideenforscher beschrieben.  Soll angeblich warm zu kultivieren sein, ich halte sie eher temperiert. Kultur in kleinem Topf in Rindensubstrat. Neutriebe haben feine Punktierung, die der Punktierung der der Blüten gleicht.

Restrepia mohrii
Restrepia mohrii

Gastrochilus acutifolia

Vor einigen Jahren habe ich eine Jungpflanze von Gastrochilus acutifolia von der Schwerter Orchideenzucht gekauft. Sie ist eine monopodial wachsende Pflanze, wächst sehr langsam und hat kräftige, sehr wenige Wurzeln (ähnlich wie z.B. Vanda).

Gastrochilus acutifolia
Gastrochilus acutifolia

Wurde 1891 von Kuntze beschrieben kommt in Assam (östlicher Himalaya Indiens), Myanmar, Nepal, Vietnam in Höhen bis 900m vor.

Ich kultiviere die Pflanze in sehr groben Rindensubstrat, nicht sehr hell (Höhe Gewächshaustisch). Sie erhält unregelmäßig Wasser, welches sehr schnell durch das Substrat durchläuft. Gedüngt wird 8-tägig im Sommer, 2-3 wöchig im Winter. Die Blätter neigen zu Blattfleckeninfektionen durch kaltes, bakteriell verseuchtes Wasser. Blütenstand sehr fleischig und hält mehrere Wochen.

 

Sophronitis coccinea blüht

Ein Orchideenfreund hat mir im Oktober Teilstücke von sehr interessanten Arten geschenkt, die aus den 1980er Jahren stammen und teilweise nur als Einzelpflanze überhaupt existieren. So auch diese Stück einer Sophronitis coccinea aus Brasilien. Mein Orchideenfreund hat sie damals vom legendären Gerhard Pfister, den viele ältere Orchideenfreunde noch kennen. Er hatte einen berühmten Wühltisch auf dem er Frischimporte auslegte und seine Preise dafür nach Ansehen der Person oder Tageslaune gestaltete.

Blockkultur
Blockkultur

Sophronitis coccinea hat schon immer die Herzen der Sammler hören schlagen lassen, da sie eine bestechende Farbe entwickelt. Sie wurde 1862 von Reichenbach beschrieben und kommt in Brasilien in Höhenlagen bis 1700m vor. Kann also eigentlich kühl bis warm kultiviert werden. Ich habe mit eingetopften Pflanzen aber auch mit auf Korkstücken ohne Substrat kultivierten Pflanzen gute Erfahrungen gemacht. Die Pflanze blüht jetzt, weil sie bei meinem Orchideenfreund den relativ warmen Hebst im Freien verbracht hat, und die dort entwickelten Triebe sind jetzt bei mir weitergewachsen und blühen.

Sophronitis coccinea
Sophronitis coccinea

Heute gehört diese Art zu der Großgattung Cattleya, was von der Gestalt  der Pflanzen und Blüten verständlich erscheint, was aber das System für Liebhaber sehr unübersichtlich macht.

Zygopetalum Hybride blüht

Seit vielen Jahren habe ich versucht Zygopetalum Hybriden zu kultivieren. Im Gewächshaus mit sehr mäßigem Erfolg, denn meist im Winter oder nach einigen Jahren haben sich die Pflanzen verabschiedet.

Seit die Pflanzen aber auf der Fensterbank im Haus kultiviert werden, also auch imWinter deutlich wärmer ist der Erfolg größer, obwohl die optimale Triebgröße (Bulbe) nicht erreicht wird. Aber die Pflanzen blühen jetzt wenigstens.

Zygopetalum Louisendorf
Zygopetalum Louisendorf

Die hier gezeigte Zygopetalum Louisendorf ist von dem jüngst leider verstorbenen Burkhard Holm 2004 in Kew angemeldet worden und ist eine Hybride von Zygosepalum labiosum mit Zygopetalum Artur Elle. Artur Elle war ebenfalls ein sehr bekannter Züchter neuer Orchideenhybriden; er verstarb 1987 und war der Lehrmeister von Bob Holm.