Dendrobium rantii aus Sulawesi, eines der schönsten Dendrobien

Als ich vor zwei Jahren wieder einmal das interessante Buch von Peter OByrne Orchids from A to Z zur Hand nahm, fiel mir eine Dendrobium auf, welches ich noch nie gesehen hatte, weder in Kultur, noch auf Ausstellungen, noch im Internet. Aber wahrscheinlich kann man auch im Internet nur nach etwas suchen, wenn man es kennt.

OByrne schreibt, Dendrobium rantii sei eines der schönsten Dendrobien überhaupt; sie kommt in Höhenlagen von 1000-1600m über NN in Südsulawesi. Sie wächst hängend, die treibe sind spätestens nach einem Jahr blattlos, aber sie bilden Seitenzweige. Die Triebe blühen aus den Nodien  am Ende der Triebe, Die Infloreszenzen sind bis 8 blütig.

Aber wo bekommt man eine solche Pflanze? Bei den Schwertern, bei O&M oder bei Boscha Popow. Und wirklich Popow hatte sie, sie ist auf einem Baumfarnbrett aufgebunden, hat wenig Wurzeln und die ausreichende Feuchtigkeit im Wurzelbereich stellt ein Problem dar, besonders im Sommer. Aber sie blüht regelmäßig, meist im Herbst aber auch schon mal zwischendurch. Die zarten Blätter sind anfällig für Spinnmilben.

Und ich finde, auch wenn die Blüten nur wenige Zentimeter groß sind und nur ca. 14 Tage halten, dies ein wirklich eines der spektakulärsten Dendrobien.

Dendrobium rantii
Dendrobium rantii

Sie blüht gerade wieder einmal.

Dracula cordobae

Nach einer Reise durch Ekuador habe ich begonnen auch südamerikanische Orchideen zu sammeln. Oft kommen diese aus den Nebelwäldern in Höhenlagen über 1500m über NN bei Dracula cordobae, die ihren Namen nach der Stadt Cordoba in Kolumbien trägt, die aber auch in Ekuador in Höhenlagen von 700m bis 1000m über NN vorkommt, ist dies anders.

Dracula cordobae
Dracula cordobae

Ich habe die Pflanze ursprünglich unter einem anderen Namen gekauft. Aber weil es eben diese Art ist,  überlebt sie auch im Sommer die etwas wärmeren Temperaturen. Sie wird in reinem Sphagnum kultiviert in einem Teichpflanzenkörbchen und jährlich umgepflanzt. Jetzt blüht sie wieder. Verbrauchtes, altes Moos wird durch Blattflecken angezeigt. Düngung mit Orchidfocus in der empfohlenen Konzentration einmal je Woche im Sommer sonst 14-tägig bis 4 wöchig.

Die Art wurde von Luer 1979 in die erst 1978 geschaffenen Gattung Dracula gestellt.

Neocogniauxia monophylla schwierig in der Kultur

Eine aus meiner Sicht extrem schwierig zu kultivierende Orchidee. Hat einen kleinen Topf, ist eine sehr kleine Pflanze, ist bezüglich Wassermangel sehr empfindlich und mag keine hohen Düngerkonzentrationen. Allerdings gibt es Menschen, die mit dieser Orchidee sehr gut zurecht kommen. Kenne allerdings nur zwei davon.

Neocogniauxia monophylla
Neocogniauxia monophylla

 

Neocogniauxia monophylla wurde von Rudolf Schlechter 1913 für die Karibik beschrieben. Pflanze eher Mini mit Blättern ungefähr bis 13 cm hoch. Blüten leuchtend orange. Kommt aus Höhenlagen von 1000 bis 1600 m.

IMG_7687

 

Von Zeit zu Zeit erscheinen Artikel zu dieser Art, da sie eher selten in Kultur ist und offenbar der Standort stark gefährdet ist. Dazu kommt,  es gibt scheinbar  noch eine zweite Art Neocogniauxia hexaptera, angeblich mit zwei Blättern und anderer Stieloberfläche.

Dendrobium pinifolium Ridl.

Wenn man als Orchideensammler beginnt nur noch eine Gattung zu sammeln kommt es vor, dass man aus Gründen der Vollständigkeit der Sammlung auf einer Ausstellung auch mal etwas kauft, was  später gar nicht so schön blüht und eher umspektakulär ist.

Diese Orchidee habe ich einmal in Bad Salzuflen gekauft unter einem offenbar ganz falschem Namen.

Dendrobium pinifolium
Dendrobium pinifolium

Es hat sich heraus gestellt, es ist Dendrobium pinifolium aus Borneo, dies hat mir dankenswerter Weise Andre Schuiteman aus Kew bestimmt. D

Die Art wird im Topf mit viel Licht kultiviert, sie hat tatsächlich nadelförmige Blätter und blüht im Herbst entlang des gesamten Triebes aus den Nodien.

Miltonia Hybride Honolulu

Miltonia Honolulu ist eine Hybride aus Miltonia  Gayety x Miltonia  Anne Warne sie hat tief dunkellila Blüten, die zu mehreren an relativ kurzen Blütenständen stehen.

Miltonia Honululu
Miltonia Honululu

Ich habe dieses Pflanze schon mehrere Jahre, leider hat sich mein großes Exemplar durch Wassermangel verabschiedet. Erste kleine Teilstücke blühen jetzt wieder.

Kultur im Topf, grobes bis mittleres Rindensubstrat während des Wachstums düngen.

Sigmatostalix radicans

Seit vielen Jahren pflege ich eine kleine Orchidee, die entweder im Gittertopf mit grobem oder feinem Substrat oder aufgebunden gepflegt werden kann. Die Bulben sind nur ca. 2 cm hoch, Blätter dünn und bis 8 cm lang. Diese Orchidee blüht immer im September sehr zuverlässig und vermehrt sich gut.

Sigmatostalix radicans
Sigmatostalix radicans

Sigmatostalix radicans kommt aus Brasilien aus Höhen von 400m über NN. Sie wurde schon 1864 von Reichenbach beschrieben. Bekannt ist sie auch unter Ornithophora radicans und neuerdings Gomesa radicans ( seit irgendwelcher Genanalysen viel zu kleiner Regionen der Gesamt DNA der Pflanze).

Physan im Gießwasser?

Über die Verwendung von Physan im Gießwasser gibt es in der Literatur, im Netz und von Gärtnerseite verschiedene Auskünfte. Eine bedrohliche ist, die Pflanzen würden eine Wachstumshemmung erleiden. Eine weitere, da Physan auch gegen Moos wirkt, stirbt Sphagnum bei darauf aufgebundenen Orchideen ab.

Ich habe jetzt während der warmen Witterung wiederholt Probleme mit dem Gießwasser gehabt, seit einigen Wochen ist ein Auquarienbelüfter in der Wassertonne installiert. Trotzdem kommt es hin und wieder zu Bakterien- und Pilzinfektionen . Zum Beispiel Erwinia an cuthbertsonii Hybriden und wie schon früher hier geschrieben Fusarium an anderen Dendrobien (muss allerdings nicht aus dem Wasser stammen).

Habe vor drei Tagen Physan sogar unter der empfohlenen 3% Konzentration ins Gießwasser getan, und die enthaltenen Grünalgen schwammen nach einer Nacht tot  an der Oberfläche, wahrscheinlich ist das den Bakterien und Pilzen auch passiert. Wie lange die Wirkung anhält,  ist nicht bekannt.

 

Cattleya maxima blüht wieder

Eigentlich kann ich Cattleya Pflanzen nicht kultivieren. Ich vermute, weil ich es im Winter zu kalt habe in meinem Gewächshaus. Eine schöne Cattleya  hat sich aber doch in meine Sammlung verirrt.

Cattleya maxima
Cattleya maxima

Und zwar Cattleya maxima. Ich habe sie ursprünglich bei Ecuagenera gekauft und zwar unter dem weit verbreiteten Irrglauben es gäbe auch eine etwas kühle tolerante sog. Bergform. Inzwischen ist klar Cattleya maxima hat bezüglich ihrer Höhenverbreitung ein weites Spektrum und kommt von 10 bis 1500m über NN in  Venezuela, Kolumbien, Ecuador und Peru vor. Natürlich führt das zu unterschiedlichen Pflanzengestalten z.B. bezüglich der Wuchshöhen, rechtfertigt aber keine Formenunterscheidung.  Sie wurde von Lindley 1831 beschrieben. Sie wird sehr hell  in einem Wasserpflanzenkörbchen kultiviert  und in der Wachstumszeit regelmäßig gedüngt. Kann niedrige Temperaturen im Winter vertragen, allerdings dann ohne viel Wasser.

Neobenthamia gracilis eine wirklich ungewöhnliche Orchidee

Als ich Ende der 1980er Jahre erstmals regelmäßig zur Schwerter Orchideenzucht kam, standen gleich im ersten Haus hinten an der Wand schilf-artige, dünne Orchideenpflanzen. Sie sahen  Gräser an einem Teich aus. Bei einem späteren Besuch blühten diese Pflanzen mit ballartigen Blütenständen.

Dann habe ich diese Pflanzen aus den Augen verloren oder sie waren nicht mehr da.

Viele Jahre später anlässlich  einer Reise in die Schweiz vor einigen Jahren, habe ich Dora Gerhard im Berner Oberland besucht.Sie ist eine bekannte Orchideenspezialistin. Und sie hat mir eine Pflanze geschenkt. Inzwischen hat diese Triebe von 1,8 m Länge und blüht zum ersten Mal bei mir.IMG_3118Neobenthamia gracilis ist eine in Tansania endemische Erdorchidee(fragwürdig, es gibt auch Funde in Äthiopien ), sie wird im Topf mit grobem Orchideensubstrat kultiviert, kann ausreichend Dünger vertragen. Dazu bildet sie an den Trieben Kinder, die man abnehmen und eintopfen kann. Ich halte die Pflanze für blühfaul.

Inzwischen ist ihr Name Polystachia neobenthamia.

Bulbophyllum pecten-veneris

Vielen Orchideenliebhabern wird dieses kleine Bulbophyllum unter den Namen tingabarinum bekannt sein, der korrekte Name ist aber Bulbophyllum pecten-veneris. Die Art wurde 1974 von dem bekannten dänischen Diplomat und Orchideenforscher Gunnar  Seidenfaden beschrieben, kommt in Vietnam, Laos, Thailand und China vor, es gibt auch rein gelbe Farbformen.

Bulbophyllum pecten-veneris
Bulbophyllum pecten-veneris

Kultur aufgebunden oder im Topf, blüht bei guter Kultur mehrfach im Jahr.