Dendrobium cretaceum

Gestern konnte ich bei der Schwerter Orchideenzucht das Dendrobium cretaceum fotografieren, es hat eine interessante Lippenzeichnung und blüht an blattlosen Trieben, was ein Hinweis auf einen wechselfeuchten Regenwald  als Herkunftsort gibt.

Dendrobium cretaceum
Dendrobium cretaceum

 

Die Art ist in Asien weit verbreitet, und kommt in Höhenlagen von 700 – 1800 m über NN vor. Ihr korrekter Name ist Dendrobium polyanthum, sie wurde 1830 beschrieben. Allerdings ist von einer Bulbengröße von 1,25 cm die Rede und die Pflanzen bei den Schwertern haben deutlich längere Triebe. Außerdem soll sie konspezifisch mit Dendrobium primulinum sein. Meiner Meinung nach rechtfertigen aber Lippenzeichnung und Blütenfärbung den Artstatus.

Kulturerfahrungen habe ich keine, da es sich aber um eine Blatt abwerfende Art handelt, vermute ich gute Wasser und Düngerversorgung in der Wachstumsphase und eine trockenere kühlere Ruhezeit.

Dendrobium parthenium aus Borneo

Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich vor über 10 Jahren anlässlich einer Orchideenbörse für befreundete Orchideengärtner sehr mickrige, schon halbtote Stücke von Dendrobium parthenium für viel Geld eingekauft habe. Ob diese schwachen Importstücke noch am Leben sind, darf bezweifelt werden.

Inzwischen bietet z. B. die Firma Schwerter Orchideenzucht preiswerte Nachzuchten dieser Orchidee an. Ich habe mein Exemplar schon drei Jahre und es blüht regelmäßig.

Dendrobium parthenium
Dendrobium parthenium

Die Orchidee wurde schon 1885 von Reichenbach für Borneo (Sabah) beschrieben. Sie kommt in ungefähr 1000 m Höhe über NN vor. Ich kultiviere sie im kleinen Topf sehr hell und so warm wie möglich.

Fusarium Erkrankungen führen zum Pflanzenverlust

Einige Orchideen reagieren sehr empfindlich auf Fusarium Erreger. In der Hauptsache sind das die Arten  F. proliferatum , F. solani , F. oxysporum, die sich offenbar in Orchideensubstrat bilden können. Befallen werden unter anderem Phalaenopsis und Paphiopedilum Orchideen.

Dendrobium alaticaulinum abgestorben
Dendrobium alaticaulinum abgestorben

Aber auch Dendrobium Arten und Hybriden sind betroffen. Bei Frischimporten sind die Pflanzen an der Basis gelb oder  hellgelb. Solche Pflanzen besser gar nicht erst kaufen.  Aber der Erreger kann sich  auch im Substrat nach Jahren erst bilden. Jüngstes Beispiel bei mir der Tod von Dendrobium cinnabarinum. Die Bullen sind oben noch grün, aber die Pflanze stirbt vom Substrat her ab.

 

In kommerziellen Kulturen wird dagegen gespritzt. Die Firma Hark empfiehlt Folgendes: Bei Auftreten von Fusarium-Arten an der Blattbasis sind Spritzungen mit Cyprodinil + Fludioxonil (Switch) durchaus geeignet, um die Verbreitung im Pflanzenbestand zu verhindern und den Befallsverlauf deutlich einzudämmen.

Dendrobium lawesii abgestorben
Dendrobium lawesii abgestorben

Da aber diese Mittel um Hobbybereich nicht zulässig sind, bleibt da nur das Wegwerfen der Pflanze. Auch die Behandlung mit Physan scheint nicht zu helfen. Und Physan in hoher Konzentration führt zu Wachstumshemmungen.

 

Dendrobium lamiyaiae blüht wieder

Nach einigen Jahren der Zwangspause (Schnecken) hat dieses Jahr Dendrobium lamiyaiae wieder einmal geblüht.

Erstmals gesehen habe ich diese Pflanze 2002 anlässlich der Weltorchideenkonferenz in Shah Alam nahe Kuala Lumpur. Damals gab es das Gerücht die Pflanze sei eine Hybride mit z.B. Dendrobium unicum.

Dendrobium lamiyaiae
Dendrobium lamiyaiae

Aber die Pflanze wurde für von Gunnar Seidenfaden 1996 für Thailand und Laos beschrieben und sie hat eine von Dendrobium unicum unterscheidbare Lippe. Dazu kann man z.B. im Orchideenjournal genauere Auskünfte lesen.

Ich kultiviere die Pflanze aufgebunden mit wenig Moosunterlage. Aber wahrscheinlich zu trocken, denn die Pflanze ist klein und es gibt große vieltriebige Exemplare bei einigen Liebhabern.

 

Dendrobium tenellum

Ich bin schon seit über 40 Jahren immer auf der Suche nach seltenen Arten der Gattung Dendrobium.

Anlässlich eines Orchideenvortrags in Zürich im Frühjahr 2015 hat mir der dortige Orchideengärtner einen kleinen Ableger von Dendrobium tenellum geschenkt.

Dendrobium tenellum wurde 1830 von Lindley für Java beschrieben, sie kommt bis 2000 m Höhe vor und scheint eine große Pflanze zu werden. Schön ist, dass sie schon als kleiner Ableger regelmäßig blüht.

Dendrobium tenellum
Dendrobium tenellum

Chelonistele maximae-reginea

Im September 2013 hat die niederländische Königin Maxima in Leiden im botanischen Garten die renovierten Gewächshäuser wiedereröffnet. Anlässlich dieser Veranstaltung hat Ed de Vogel zusammen mit anderen ihr eine neue Orchidee gewidmet. Leider hat diese Orchidee keine Herkunft, denn sie blühte zuerst im botanischen Garten in Leiden. Ihre nahen Verwandten stammen aus Sabah auf der Insel Borneo.

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Kurz nach der Veröffentlichung des Artikels in Malesian Orchid Journal Vol.12/2013 erhielt ich die Pflanze von Boscha Popow, der immer eine gute Adresse für die wirklich seltenen Orchideen ist.

Jetzt hat diese Orchidee auch bei mir zum ersten Mal geblüht. Sie ist eine kleine kompakte Pflanze mit ca. 15 cm langen Blättern, die paarigen aus ca. 3 cm langen Bulben wachsen, der Blütenstand erscheint mit dem Neutrieb und hat bis zu sechs Blüten. Ich kultiviere sie in einem kleinen Topf in mittlerer Höhe des Gewächshauses.

Chelonistele maximae-reginae, Blütenstand
Chelonistele maximae-reginae, Blütenstand

Maxillaria huebschii

Diese Maxillaria wurde von Reichenbach fil. 1888 für Kolumbien beschrieben, sie ähnelt Maxillaria grandiflora. Wird im kühlen Abteil des Gewächshauses sehr hell in grobem Rindensubstrat kultiviert, ist ein schlecht wüchsiges Exemplar und stammt aus der Zeit meiner Begeisterung für Südamerika.

Höhenlage des Vorkommens bis 3000m und sie soll terrestrisch wachsen.

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