Dendrobium thyrsiflorum kommt in China, Laos, Vietnam, Thailand Myanmar in Höhenlagen zwischen 1200 bis 2000 m vor. Scheint kleinwüchsig bis groß zu sein (verschiedene Ökotypen) und wächst terrestrisch, lithophytisch und epiphytisch. Hat im Frühjahr am Blütenstand bis 50 Blüten, bei mir deutlich weniger. Kultur im Kalthaus, hell mit Trockenzeit. Kleiner Topf und während der Wachstumsperiode viel Wasser und Dünger. Hat mit vielen Rispen geblüht. Beschrieben von Williams 1871.
Dendrobium thyrsiflorum
Dendrobium densiflorum wurde 1830 von Lindley beschrieben, stammt aus Nepal, Myanmar Thailand, Tibet und China; Höhenlage 1100 bis 1800m über NN. Diese hat wirklich über 50 Einzelblüten am Blütenstand. Die Pflanze hat sehr hohe Bulben ca. 50 cm lang. Schätze Sie hat geblüht, weil der letzte Sommer zu sehr großen Trieben geführt hat. Leider hält die Blüte nur maximal 10 Tage. Kulturführung wie bei der oben beschriebenen Pflanze.
Seit einigen Jahren versuche ich nicht zu kleine Dendrobienpflanzen und vor allem nicht jede Orchidee, egal in welchem Zustand, egal zu welchem Preis, zu kaufen. Größere Pflanzen verzeihen Kulturfehler und der eventuelle Verlust des Vordertriebes durch Schnecken oder Krankheit oder kaltes, verunreinigtes Wasser kann besser ausgeglichen werden. Und ein weiterer Vorteil, sie blühen reichlicher.
Das Dendrobium jenkinsii, welches 1839 von Wallich beschrieben wurde und welches sich durch die etwas kleineren Bulben, die rasenförmig wachsen, und die bis zu 5-blütige Infloreszenz von Dendrobium aggregatum unterscheidet (bis 15 Blüten) und langgesteckte Bulben. In der Beschreibung ist von bis 15 cm langen Infloreszenzen die Rede. Konnte ich nicht beobachten.
Pflanze benötigt im Wachstum Dünger und Wasser und mag dann Wärme. Nach Triebabschluss, viel Licht, kühl und trocken bis sich die Blütenknospen zeigen. Habe eine Pflanze auf Tonbrett (Schwerte) eine auf Holzbrett. Die auf dem Holzbrett wächst besser, da das Tonbrett wohl schneller die Feuchte verliert.
Anders als bei Ausstellungen in Europa geniessen Paphiopedilum Hybriden in Japan eine sehr hohe Wertschätzung, für einzelne ausgefallene Hybriden werden ohne zu zögern bis zu 4350 Euro bezahlt (siehe Abbildung), bei uns ist meist bei 100 Euro Schluss, dann aber möglichst für eine mehrtriebige Pflanze. In Japan sind das oft Erstblüher, eintriebig.
Verkaufsstand Tokyo Orchid nursery
Allerdings scheint es so zu sein, dass dort meist nur Pflanzen mit vollständig geöffneter Blüte gekauft werden. Ist aber eigentlich auch kein Wunder bei den dort erzielten Preisen. Und es darf nicht vergessen werden, dass nur sehr wenige Klone einer Kreuzung eine Blüte haben, die den sehr hohen Qualitätsansprüchen der dortigen Bewertung überhaupt genügen.
Paphiopedilum Pinka Dink “Cherry Drop”Paphiopedilum Casablanca Dandy “Tokyo”Paphiopedilum Shun Fa Web “Don King II”
In Tokyo, anlässlich der Tokyo Flower Show, zeigte mir Alexej Popow ein Dendrobium, welches ich noch nie gesehen hatte; es kommt selten vor, dass Dendrobien im Handel auftauchen, die zuvor nicht als Beschreibung oder wenigstens als mail mit Bild bei mir auftauchen.
Dendrobium laterale
Inzwischen hat mir Alexej dieses Dendrobium geschickt. Es stammt aus Myanmar, es gibt wenig Informationen, soll in Höhe von 2300 m über NN vorkommen und wurde von L.O. Williams 1941 beschrieben. Scheint also kühler zu wachsen. Kleine runde Bulben, welche an der Basis mehrblütige Infloreszenzen bilden. Pflanze ist im Moment aufgebunden, mal sehen wie gut sie wächst.
Einer der Gründe warum ich so scharf darauf war diese Ausstellung einmal zu sehen, war sicher den Standard an Paphiopedilum rothschildianum Klonen von Japan einmal in Augenschein zu nehmen. Und wirklich sogar in der Pflanzenbewertung waren zwei Klone angemeldet worden. Allerdings waren die Bewerter bezüglich dieser beiden Pflanzen etwas zurückhaltend. Bei der einen Pflanze war der Stiel angeblich zu kurz. Und die andere Pflanze hatte nicht die gewünschte Petalenbreite von über 25 cm. Aus meiner Sicht waren aber beide Klone ziemlich perfekt. Es stellte sich heraus, dass beide Pflanzen von der Tokyo Orchid Nursery stammten. Diese hatten schon in der Vergangenheit immer wieder herausragende Nachzuchten gezeigt. Sie verwendeten dabei Klone wie Mt. Millais oder Tarantula, welcher auf der Tokyo Dome Ausstellung schon den ersten Preis gewonnen hatte oder Rex, der wohl ebenfalls ursprünglich auch aus Europa stammt. Am Verkaufsstand der Tokyo Orchid Nursery konnte ich mich davon überzeugen, dass relativ viele auch blühende Pflanzen von den verfügbaren Klonen und Kreuzungen vorhanden waren. Nach Auskunft der Mitarbeiter sind Klone mit eher rotem Schuh japanische Herkünfte und eher bräunlich rote Schuhe sind europäisch, amerikanische Herkünfte. Die jeweiligen Kreuzungseltern sindauf den Schildern zu sehen.
Seit mehr als 25 Jahren träumte ich davon, einmal diese Ausstellung zu besuchen. Ich hatte immer wieder gehört, sie wäre die bedeutendste Ausstellung der Welt und dort würden wirklich aussergewöhnliche Orchideen gezeigt.
Für dieses Jahr habe ich endlich eine Einladung nach Tokyo erhalten und ich durfte als einziger Vertreter aus Deutschland an der Orchideenbewertung teilnehmen. Der erste Preis wird mit einem Mercedes Neuwagen (dieses Mal A Klasse) und inzwischen 15.000 Euro (früher bis 150.000 Euro) belohnt. Den ersten Platz bestimmen alle Bewertungsrichter (über 150) in geheimer Abstimmung und es wird bis nach 18:00 Uhr Ortszeit gewartet, bevor das Ergebnis bekannt gegeben wird. Angeblich damit es nicht zu früh im Netz steht. Aber es geht wohl eher um das “japanische Netz”, denn im Netz findet man den Champion bis heute nicht.
Champion der Schau
Ob ich Japan dieses Mal wirklich die beste Orchidee der Schau gewonnen hat, sei einmal dahin gestellt. Tatsache ist japanische Bewertung unterscheidet sich stark von der Orchideenbewertung der restlichen Welt. Sobald ein Paphiopedilum eine große Blüte hat, ist er bewertungswürdig, egal wie gut oder schlecht die Form ist.
Wenig überraschend hat dieses Mal wieder ein Paphiopedilum gewonnen. Die Plätze dahinter waren ein Dendrobium, eine riesige Cattleya und eine Phaiushybride, jeweils in herausragendem Kulturzustand.
Ich möchte aber meinen persönlichen Favoriten auch zeigen. Das hier gezeigte Dendrobium polyanthum war an Perfektion nicht zu überbieten und wäre mein Champion der Schau geworden.
Dendrobium polyanthum
Es stimmt diese Ausstellung stellt wegen ihrer Größe alles in den Schatten, was ich in meinem Leben an Orchideen Ausstellungen gesehen habe, und dass obwohl dieses Mal erstmal auch Tulpen, Kalanchoe und Bonsai sowie viele Ikebana Gestecke gezeigt wurden.
Eigentlich habe ich nur eine einzige Cattleya-Art in meiner Sammlung, die seit Jahren dort wächst und regelmäßig blüht, Cattleya maxima. Vielleicht ist sie nur deshalb noch am Leben, weil sie die niedrigen Wintertemperaturen aushält.
Cattleya intermedia
Nach einer Sammlungsauflösung stehen jetzt große Cattleya-Pflanzen auf der Fensterbank im Wohnzimmer und blühen nach und nach auf. Leider habe ich von ihnen keine Namen. Falls also jemand irgendeinen Namen dieser Pflanzen zufällig kennt, möge er mir diesen bitte mitteilen.
Cattleya ?????
Ob sich diese Pflanzen dauerhaft im Sauerland zum Blühen bringen lassen, wird sich zeigen. Denn die jetzt blühenden Triebe haben sich im Rheinland bei Freilandkultur im Sommer entwickelt.
Nachdem vor gut 14 Tagen meine Coelogyne cristata Pflanzen mit ihrer Blüte begonnen haben, blüht jetzt wieder einmal Coelogyne intermedia mit ihrer zitronengelben Schlundzeichnung. Sie ist angeblich eine Kreuzung aus C. cristata x tomentosa. Sie wurde 1913 registriert. Nach Clayton könnte sie aber auch eine Naturhybride sein. Kultur wie bei C. cristata, kühl, in der Wachstumszeit reichlich Wasser und Dünger. Im Herbst weniger Wasser. Erst wieder reichlicher mit Wasser versorgen, wenn sich der Blütentrieb auseinander schiebt (Einzelknospen werden sichtbar).
Vor einigen Jahren hat mir eine Orchideenfreundin einen Ableger einer Orchidee geschenkt, die ich mir nicht selbst gekauft hätte, weil mich eigentlich Pflanzen mit großen Blättern und relativ kleinen Blüten nicht so interessieren. Dazu kommt, diese Pflanze hat jahrelang ohne Blüte in meiner Sammlung gestanden. Sie hat jedes Jahr einen neuen Blattstiel und ein relativ großes Blatt gebildet. Nach dem vergangenen relativ hellem und warmem Sommer hat sie jetzt geblüht. Die Pflanze stammt aus Ecuador und Peru aus Höhenlagen zwischen 1000 und 3100m und wächst als Epiphyt oder Erdorchidee auf felsigen Hängen. Bedeutet in der Kultur eher kühl. Ich kultiviere sie in einem kleinen Topf mit durchlässigem Substrat. Sie wird während des Wachstums regelmäßig gedüngt.
Myoxanthus serripetalus
Die Pflanze wurde erst 1982 von Luer beschrieben, der Name bedeutet sägezahniges Myoxanthus bezogen auf die gesägten Petalen
Normalerweise kann ich Paphiopedilum Pflanzen nicht kultivieren, da ich in meinem Kulturraum zu viele aufgebundene Orchideen habe. Besonders im Winter ist dann Tropfwasser das Problem. Die Blätter bekommen durch niedrige Temperaturen und diese Wassertropfen regelmäßig Flecken, die wahrscheinlich dann von Infektionen durch Pilze oder Bakterien stammen. In schlimmen Fällen fault sogar das Herz der Triebe aus. Dieses Jahr haben meine wenigen Paphiopedilumpflanzen dieses Problem nicht gehabt, sie sind wohl oft trocken in die Nacht gekommen. Und die Nachtemperaturen waren höher.
Inzwischen hat die hier abgebildete Frauenschuhorchidee ihre Blüten geöffnet. Sie steht inzwischen im Wohnraum. Zum Namen der Pflanze kann ich nichts sagen. Trotzdem finde ich sie schön, sie ist wohl eine Komplexhybride. Und sie stammt wahrscheinlich aus Schwerte.