Coelia bella im Sommer

Jetzt spielt die Orchideenkultur bei mir total verrückt. Die oben genannte Pflanze blüht bei mir normalerweise im Winter. Dieses Jahr hat sich die Pflanze entschlossen mitten im Sommer zu blühen. Warum das so ist, keine Ahnung? Es könnte an der Verwendung des Zauberdüngers Gold von Wolfgang Ermert liegen. Da aber sonst keine weiteren Orchideen ausergewöhnliche Blütezeiten zeigen, könnte es auch Zufall sein. Oder ein anderer Impuls durch den dauernden Wechsel von heißem und kaltem Sommerwetter. Mine Pflanze ist seit Jahren im Topf mit grobem Rindensubstrat und wird mit oben genaantem Dünger aber auch mit Orchid Focus gedüngt.

Coelia bella

Sobralia

Seit meiner leider einzigen Reise nach Südamerika, genauer nach Ecuador, bin ich von den dortigen Orchideen fasziniert. Entlang der Straßen haben immer Orchideen gestanden, meist waren das Sobralia Arten. Vor vielen Jahren habe ich mir dann bei der Firma Peruflora eine solche Pflanze gekauft. Sie existiert immer noch und erfreut mich im Sommer mit regelmäßigen Blüten, leider halten diese maximal 2 Tage. Da sich aber immer neue Blüten bilden, ist dies zu verschmerzen. Kultiviert wird in einem Seerosenkorb mit grobem Rindensubstrat. Sobald Neutriebe entstehen etwas mehr wässern und auch düngen. Triebe werden über 1,5 Meter lang. Also keine Pflanze bei Platzmangel.

Aspasia lunata

Anläßlich einer Reise zur Gärtnerei Currlin in Welbhausen, die ich durch Pandemie und andere Gründe über 10 Jahre nicht mehr gesehen hatte, wurde ich mit einer Orchidee konfrontiert, die ich ganz aus den Augen verloren hatte. Aspasia lunata wurde 1836 von Lindley für Brasilien beschrieben. Der Name mondförmig bezieht sich wohl auf die Lippenform. Sie hat einen ausgeprägten Duft. In der Kultur soll sie sehr anspruchslos sein von kalt bis warm. Vermute aber eher warm, denn sie scheint eine Tieflandart zu sein. Kultur im Topf mit grobem Rindensubstrat. Blüten erscheinen mit den Neutrieben an den Neutrieben.

Angulocaste Hybride aus Lycaste dowiana x Anguloa clowesii

Bei der Auflösung des Orchideenbetriebs von Ohligs am Niederrhein habe ich diese Hybride gekauft. Obwohl diese Gattungen gar nicht meine Zielrichtung beim Orchideensammeln sind, muss mich wohl damals die Blüte ziemlich fasziniert haben.

Die Pflanze steht in grobem Rindensubstrat in einem Tontopf. Die Blüten erscheinen an der Basis der blattlosen Bulben zusammen mit dem Neutrieb und halten bis zu vier Wochen (wenn es nicht zu warm ist). Nach der Blüte wird mehr gewässert und gedüngt damit die Bulben für das nächste Jahr kräftig ausgebildet werden. Nur dann sind Blüten möglich. Im Winter muss die Pflanze etwas trockener stehen, damit die Bulben nicht faulen.

Barkeria whartoniana

Einer meiner Orchideenfreunde hat mich im vergangenen Jahr mit namenlosen Barkeriapflanzen beschenkt, die bei mir eher mäßig wachsen. Ich vermute sie haben zu wenig Wasser. Eine dieser Pflanzen hat jetzt geblüht. Da ich mich in dieser Gattung nicht gut auskenne, ist mein Arbeitsname Barkeria whartoniana. Falls hier jemand liest, der eine bessere Kenntnis hat, gerne ein genauerer Name.

Die Pflanze wurde von Soto Arenas 1993 so eingeordnet. Sie stammt aus Höhenlagen von 200-300m in Oacaxa/Mexiko.

Kultur bei mir aufgebunden auf Korkeiche ohne Substrat.

Dendrobium Gatton Sunray

Eigentlich kultiviere ich von den Dendrobien nur die Arten. Manchmal aber bin ich von einer Hybride fasziniert. Anläßlich einer Ausstellung in Luzern, Schweiz war auf dem Stand der Firma Röllke diese Orchidee zu sehen. Nachfragen ergaben, sie war vom Berggarten in Hannover ausgeliehen worden. Da diese Hybride sehr groß wird, muss sie im Topf kultiviert werden. Bei mir in einem Tontopf mit Löchern. Sicher nicht ideal, aber der war damals wohl verfügbar. Das Substrat ist grobe Rinde. Die Temperatur etwas über der bei mir herrschenden 18°C im Winter. Während des Triebwachstums regelmäßig düngen und für ausreichend Wasser sorgen. Neutriebe sind anfällig für das Ausfaulen durch in ihnen stehendes bakteriell verseuchtes Wasser. Die Kreuzung ist D. chrysotoxum x D. pulchellum. Sie ist nicht mehr oft in Kultur.

Dendrobium Gatton Sunray

Dendrobium crystallinum

Diese Orchidee stammt aus Höhenlagen zwischen 700 und 1700m Höhe in ganz Südostasien. Der Name bezieht sich auf den crystallinen Glanz auf der Lippe. Die Pflanze wurde 1868 von Reichenbach dem Jüngeren beschrieben. Kultur aufgebunden hell, eventuell wäre eine bessere Wasserversorgung zuträglicher. Temperatur 18° C oder mehr am Tag. Nachts reichen 12°C besonders im Winter.

Dendrobium anosmum

Bedingt durch ständige Wetterumschwünge und viel zu kalte Nächte scheinen meine Orchideen völlig aus dem Rhythmus zu kommen. So blüht jetzt Dendrobium anosmum. Die Blüten haben mehrere Monate knospig damit gewartet. Die Pflanze ist aufgebunden, hat sogar schon ihre Neutriebe. Diese wachsen nicht gut, da eine regelmäßige Wasserversorgung bei dieser Kultur nicht möglich ist. Die Unterlage trocknet zu schnell wieder ab.

Die Art wurde 1845 von Lindley beschrieben, der Artname soll auf das Nichtvorhandensein eines Duftes hinweisen. Damit wäre es eigentlich eine falsche Bezeichnung, denn die Art duftet. Sie kommt in ganz Südostasien bis Höhen von 1300 m vor und hat über meterlange Triebe. Für eine sichere Blüte, muss die Pflanze bei uns ab Oktober trockener gehalten werden, bis die Blütenknospen zusammen mit den Neutrieben erscheinen.

Weitere Orchideen blühen

Obwohl sich viele Pflanzen jetzt eher in der Phase des Triebzuwachses oder der Neubildung von Bulben befinden, gibt es noch Nachzügler bei den blühenden Orchideen.

Eine der Pflanzen ist Bulbophyllum wendlandianum, sie wächst auf einer Rindenunterlage bzw. eher frei durch Gewächshaus.

Bulbophyllum wendlandianum

Die andere Pflanze bzw. Pflanzen sind Dendrobium aggregatum Exemplare sowie Dendrobium friedericksianum, welche aufgebunden oder in kleineren Töpfen sehr hell kultiviert werden.

Laelia tenebrosa

Ich bin mir gar nicht sicher ob diese Art nicht auch schon Cattleya genannt wird. Sie befindet sich seit 30 Jahren in meiner Sammlung und generiert jedes Jahr einen Neutrieb, der dann im darauffolgenden Frühsommer blüht. Die Pflanze stammt aus Brasilien und wurde 1891 als Varietät von Laelia grandis durch Rolfe beschrieben. Kultur warm und hell im Winter etwas trockener und kühler. Verzeiht auch Kulturfehler.