Normalerweise sind die Coelogyne cristata Pflanzen die ersten aus dieser Gattung im neuen Jahr mit Blüten . Dieses Jahr ist es anders, die Cristata-Pflanzen sind noch sehr weit zurück. Vermutlich durch Lichtmangel, da es in den letzten Wochen gefühlt ständig Nacht war und meine LED Lampen nur teilweise etwas Abhilfe schaffen, wahrscheinlich ist das mehr eine Beruhigung für mich als eine Hilfe für die Pflanzen.
Jetzt allerdings auch pünktlich zu Weihnachten kommt eine Coelogyne-Hybride zum Blühen, die sogar viel größere und sehr schöne mehrblütige Rispen zeigt. Es ist die Kreuzung Coelogyne mooreana mit Coelogyne cristata. Sie trägt den Namen Linda Buckley. Ich pflege sie im Topf mit Rindensubstrat, die regelmäßige Düngung mit Golddünger erzeugt große Bulben, deren Neutriebe dann sehr kräftige Blütenstände bilden.
Eine blaue Orchidee zu Weihnachten
Die Farbe blau ist in der Orchideenwelt nicht so häufig anzutreffen. Meist gibt es sie nur bei der Gattung Vanda aus Asien. Sowie bei Acacallis aus Südamerika.
Auf den Philippinen gibt es die Gattung Appendicula und sie hat die Art melindagensis. Ich kultiviere die Pflanze im reinen Sphagnummoos. Was jetzt im Winter recht schwierig ist, weil die Heizungsluft für schnelles Abtrocknen des Mooses sorgt. Gedüngt wird mit Orchidfocus oder Ermerts Golddünger. Die feinen Blättchen sind anfällig für Spinnmilben.
Weltorchideenkonferenz in Dresden 2026
Als ich vor einigen Wochen das Logo der in Dresden stattfindenden Weltorchideenkonferenz hier eingestellt habe, gab es überraschenderweise wenig Resonanz. Immerhin ist es nach über 50 Jahren eine einmalige Gelegenheit diese bedeutende Ausstellung und die damit verbundenen vielen Vorträge zum Thema Orchideen hautnah zu erleben ohne sehr weite Anreisen, denn oft waren diese Konferenzen in Übersee.
Die deutsche Orchideengesellschaft hat zusammen mit einem Team, dem ich auch angehöre, ein wirklich interessantes Vortragsprogramm zusammengestellt. Wenn auch die Teilnahmegebühr der Konferenz mit über 300 Euro sehr hoch erscheint, bekommt man dafür auch jede Menge geboten, an drei Tagen können Sie zwischen unzähligen Vorträgen in drei parallel angelegten Reihen wechseln. In den Pausen werden Sie mit Getränken und Snacks versorgt. Dazu haben Sie Gelegenheit mit den ReferentInnen in Kontakt zu kommen und das attraktive Beiprogramm wie z.B. das Galadinner zu besuchen. Nicht zu vergessen, Aussteller der gesamten Orchideenwelt werden ihre Schätze zeigen und natürlich auch zum Verkauf anbieten. Und das Alles finden in einer der schönsten Städte Deutschlands in Dresden statt.
Oncidium cheirophorum
Alle Jahre wieder blüht auch diese kleine Orchidee aus Südamerika. Das besondere an ihr ist, sie ist neben Oncidium sotoanum der andere Kreuzungspartner der inzwischen berühmt berüchtigten Oncidium Twinkle, die es ja in allen Farben gibt und die immer mal wieder auch in Baumärkten angeboten wird. Durch den Rezessions bedingten Wegfall einiger Orchideenpflanzen Produzenten in den Niederlanden hat sich auch das Baumarktangebot stark in Richtung Phalaenopsis verändert. Manchmal gibt es noch die rote Nelly Isler und blaue Vandeen und sogar Paphiopedilum. Aber sonst muss der Orchideenfreund, die Orchideenfreundin eine Spezialgärtnerei aufsuchen, um der Tristesse zu entgehen.
Die jetzt blühende Pflanze wird aufgebunden kultiviert. Das Rindenstück wird während des Wachstums regelmäßig getaucht und gedüngt. Die Pflanze stammt aus Mexiko und Kolumbien aus Höhen von 1000 bis 2500 m ist also eher ein kalter Pflegling. Eventuell ist dies auch der Grund, dass ich sie noch kultiviere. Sie wurde 1852 von Reichenbach f. beschrieben. Und sie ist sogar relativ häufig im Handel, habe ich eben nachgeschaut.
Paphiopedilum spicerianum
Ich hatte hier schon immer mal wieder darüber berichtet, dass ich mit Frauenschuhorchideen in der Kultivierung nicht gut zurecht komme. Meist sind mir die Wurzeln verfault. Ich vermute sie waren im Winter zu nass bei gleichzeitig niedrigen Temperaturen. Da ich aber auch heute noch von diesen Orchideen regelrecht angezogen werde, haben sich immer mal wieder Exemplare in meine Sammlung verirrt. Und die Art Pephiopedilum spicerianum wächst bei mir im Topf mit Rindensubstrat und scheint alle Kultiverungsprobleme zu verzeihen. Sie blüht jetzt gerade wieder einmal und das zuverlässig jedes Jahr.
Oncidium onustum mal wieder
Als ich in den 1970er Jahren in die Deutsche Orchideengesellschaft eingetreten bin, gab es in den Folgejahren einmal ein Titelbild von Oncidium onustum und zwar von Klon Tuchenbach, der sich in einem bestechenden Kulturzustand präsentiert. In Blogkultur mit vielen Blütenständen. Damals und heute war ich völlig fasziniert von der Art.
Immer mal wieder habe ich mir die Pflanze gekauft und manche davon in den Orchideenhimmel gepflegt.
Bei einem Besuch bei O&M habe ich eine neue Pflanze gekauft. Sie hat jetzt zwei Rispen, die sich langsam öffnen, Abernathy weil ich Zusatzlicht gebe.
Kultur eher wärmer im First der Kultureinrichtung. Aufgebunden und regelmäßig gewässert sowie gedüngt.
Die Art ist heute taxonomisch in der monotypischen Gattung Zelenkoa, nach Harry Zelenko, als Zelenkoa onusta angesiedelt.
Dendrobium intricatum
Vor reinigen Jahren hatte die Firma Schwerter Orchideenzucht ein rosa blühendes Dendrobium, welches keinen Namen hatte. Später stellte sich heraus, es handelte sich um Dendrobium intricatum. Die Pflanze ist etwas schwierig in der Kultur, ich vermute bei mir ist es im Winter zu kühl. Trotzdem blüht die Pflanze jetzt wieder einmal. Sie wurde im Sommer in Sphagnum Moos gesetzt.
Oncidium sotoanum
Noch immer kann ich mich nicht daran gewöhnen, dass meine alte Pflanze von Oncidium ornithorhynchum jetzt Oncidium sotoanum genannt werden muss.
Ich kultiviere mehrere Exemplare der Art. Meine älteste Pflanze stammt noch von der Lemförder Orchideenzucht aus dem Jahr 1975. Alle Pflanzen hängen sehr hell im First des Gewächshauses bei 18 Grad Tagestemperatur und 14 Grad in der Nacht. Sie werden in Rindensubstrat gepflegt und regelmäßig gedüngt.
Ein Sehnsuchtsdendrobium
Als vor einigen Jahren Andre Schuiteman ein Sonderheft zu Dendrobium Sektion Dendrobium zusammenstellen wollte, hat er mich gefragt ob ich noch weitere Fotos hätte oder Personen kennen würde, die besonders seltene Arten dieser Sektion kultivieren würden. Einer meiner Orchidenfreunde ist wie ich ein Sammler speziell der Gattung Dendrobium. Wir tauschen uns immer aus, sobald es in den Gärtnereien oder im Netz etwas Neues zu ergattern gibt. Er jedenfalls schicke mir ein Foto von Dendrobium umbonatum. Und wie so oft bei Orchideenfans war ich völlig fasziniert von den Blüten dieser Art. Was ich da noch nicht wußte, dieses Art wächst sehr ausladend. Ich erhielt sie in Schwerte bei den Schöttlers. Jetzt blüht sie wieder, ich pflege sie wegen ihrer über 1 m langen Trieben in einem 12er Rechtecktopf in Rindensubstrat, sie wird, falls ich sie nicht vergesse, regelmäßig durchdringend gewässert und mit Orchideendünger versorgt. Sie hält es auch etwas kühler aus, so um 18°c am Tag und 13°c in der Nacht im Winter.
Jetzt blüht sie seit Wochen, weil immer neue Blütestände aufgehen. Wie schon einmal hier geschrieben, stammt die Pflanze aus Thailand, sie wurde 1985 von Seidenfaden beschrieben. Falls Sie auch Fan dieser Gattung sind, kann ich die Art nur empfehlen, ich habe aber keine Kenntnisse ob sie irgendwo im Handel ist.
Noch eine rote Orchidee
Jetzt blüht sie wieder, eine der ungewöhnlichsten Orchideen, die ich kenne. Ceratostylis rubra. Sie stammt von den Philippinen aus Höhen von ca. 500m. Ihr ursprünglicher Name retisquama bezieht sich auf die auffälligen Brakteen, welche die Triebbasis umhüllen. Es werden lange Triebgirlanden gebildet, welche jeweils sukkulente Blätter haben. Die Pflanze wurde von Rchb.f. 1857 beschrieben. Sie scheint auch mit Trockenheit zurechtzukommen . Bei mir wird sie im Topf kultiviert, seit Jahren ohne Substratwechsel. aber sie wird regelmäßig gedüngt. Ich würde sie sogar als Anfängerorchidee bezeichnen.